தீபாவளி / दीवाली

 

Fünf Uhr Morgens, ich werde durch den Krach von Schüssen und Explosionen aus den süßesten Träumen gerissen, sofort stellt sich mir die Frage: Was ist denn hier schon wieder los? Haben es die Pakistanis unbemerkt über Nacht geschafft Indien bis in den Süden einzunehmen und wollen sich nun die Goldreserven Kolar Gold Fields sichern? Hat der zweieinhalbjährige Nachbarsjunge und Beelzebub Nithin eine neue Schreckschusspistole geschenkt bekommen? Ist in der Nähe eine der mit Erdgas betriebenen Motorrikschas, trotz des selbstgemalten TÜV Siegels, explodiert? Gucken sich die Nachbarn einen trashigen Action Bollywood Streifen bei voller Lautstärke an? Hat es den Benzinkocher unserer Haushälterin zerlegt die gerade angefangen hat uns Ihre traumhaften Bananapancakes zu braten? Waren die Deo Dosen die wir gestern ins ewig brennende Müllfeuer geworfen haben doch nicht leer?- Doch glücklicher weise sollte nichts davon wahr sein……….

Auf dem weg zur Morgentoilette wünschte mir Prabhu gleich “Happy Diwali” und erklärte mir was Sache ist: Diwali bedeutet soviel wie “Weg des Lichtes” und ist ein hinduistisches Fest welches immer ab dem 15. Tag des Hindumonats “Kartik” gefeiert wird und, wie viele indische Feste, mehrere Tage zelebriert wird. In Südindien wird mit Diwali der Gott Krishna gefeiert welcher 16000 Frauen befreit haben soll welche sich in der Gefangenschaft eines bösartigen Dämons befunden haben.

Zum Ritual des Festes gehört es das Kinder ab vier Jahren mit verschiedenen Feuerwerksartikeln ausgestattet werden und diese, von den frühen Morgenstunden an, abfeuern. Bei den Feuerwerksartikeln handelt es sich aber nicht um die Langweiligen, welche man in Deutschland erwerben könnte, sondern um Cracker welche nach Zündung in einem Zeitraum von einer halben bis zu 30 Sekunden explodieren, welche dass Ganze deutlich interessanter machen. Feuerwerksartikel sind in KGF in jeder Ausführung, zwischen Tisch- und Kieler Woche Feuerwerk, ganzjährig auf dem Markt erhältlich und werden zu Geburtstagen, Todesfällen, Geburten, Verlobungen und Hochzeiten, je nach Budget, abgefeuert. In meinem inzwischen drei Wöchigem Aufenthalt ist noch kein Tag vergangen an dem ich nicht mindestens ein entferntes Feuerwerk wahrgenommen habe. Heute Abend soll das kleine Geböller durch die großen Raketen abgelöst werden, ich freu mich drauf!

Das Fest dauert insgesamt fünf Tage an und beinhaltet viele Rituale zum Thema Licht, Schutz, und Glück und es gehört auch zum Fest dass z.B. die Kinder neue Kleidung erhalten, die Frauen Haushaltsutensilien und Goldschmuck, die Männer ins Casino gehen und dass das Haus penibel geputzt wird.  

Hier erhaltet Ihr mehr Informationen zum Fest.

Trip to Mysore

 

Nach unserem etwas missglücktem Trip nach Hampi haben wir uns umso mehr auf unseren Trip nach Mysore gefreut. Gebucht haben wir, wie letztes mal auch, in einem staatlichen Reisebüro welches ausschließlich Tickets für staatliche Beförderungsmittel vertreibt. Welche in Karnataka, einem eher reicherem Bundesstaat, auch relativ gepflegt, zuverlässig und komfortabel sind.

Karte

Am 20.10 sind wir von Kolar Gold Fields mit dem “Express” Zug nach Bangalore, von dort ging es dann mit dem Bus zur “Satelitte Bus Station” und von dort ging es mit dem Reisebus weiter nach Mysore. Für die Strecke von ca., 300km brauchten wir so insgesamt neun Stunden, und das obwohl es keine Verspätungen oder Pannen gab, nur Bangalore war ein einziger Stau.

In Mysore angekommen haben wir direkt in das von Prabhu reservierte Hotel eingecheckt, er hat uns auf dieser Reise begleitet was auch von großem Vorteil war da er am besten um Preise feilschen kann und die wirklich sehenswerten Hotspots kennt. Das Guest House bestand aus zehn Doppelzimmern mit fließendem Wasser, Sitz Klo, Dusche und TV auf fünf Etagen. Der Preis von 3€ pro Person und Nacht war angemessen, lag jedoch über unserem Budget. Da das Guest House aber sehr zentral gelegen war haben wir es trotzdem gebucht. Erschöpft von der Reise haben wir uns Abends noch ein wenig die Gegend um unser Hotel angesehen und haben gemeinsam in einem gemütlichen “Non Veg” Restaurant zu Abend gegessen. Die Restaurants die ich bisher in Indien gesehen habe tragen alle den Untertitel, “Non Veg”, “Veg” oder “Non Veg/Veg” so kann der Gast schon vor betreten feststellen ob es eine rein vegetarische Küche gibt oder nicht, die vegetarischen Restaurants sind am häufigsten anzutreffen da die meisten Inder reine Vegetarier sind. Dies hat religiöse und wirtschaftliche Gründe. Des weiteren gibt es die Zusätze “Family” für Restaurants in denen kein Alkohol ausgeschenkt wird und nicht geraucht werden darf, dies ist die Regel. Trägt das Restaurant den Zusatz “Bar” dürfen leichte Drogen konsumiert werden. Frauen sind im letzteren Typus nicht gern gesehen (Zumindest nicht in kleineren Städten, in den modernen Vierteln der Großstädte ist dies anders).

Für den Freitag haben wir uns einen “Tata Sumo” (erinnert stark an einen abgespeckten Land Rover Defender) samt Fahrer gemietet um möglichst viele Sehenswürdigkeiten an einem Tag zu besuchen. Das Auto mit Fahrer war nur minimal teurer für sieben Personen als bei einer der angebotenen Bustouren teilzunehmen, bot uns aber deutlich mehr Flexibilität und die Sicherheit nicht zu überteuerten Restaurants oder Läden kutschiert zu werden.

Morgens haben wir den “Jaganmohan Palace” angeschaut in welchem eine Art Gallery untergebracht ist.

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In der Galerie sind Bilder und Exponate ausgestellt welche die Geschichte Indiens wiedergeben sollen, Religiöse Geschichtchen eingeschlossen. Ich persönlich habe die meisten Ausstellungsstücke aus ausgesprochen kitschig empfunden, interessanter fand ich das Gebäude und die vielen ausgestellten Throne aus purem Gold sowie automatische Musikmaschinen aus den letzten Jahrhunderten. Fotos durften innerhalb des Gebäudes, wie in eigentlich jeder Sehenswürdigkeit, nicht gemacht werden. Wen es wirklich interessiert muss also selber hinfahren.

Danach ging es weiter hoch auf den “Chamundi Hill”, einen bekannten Tempelberg mit riesigen Tempelanlagen. Die Anlage war jedoch leider sehr kommerzialisiert und es verging keine Sekunde in der einem nicht irgendwer irgendetwas verkaufen wollte.

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Das tragen von Schuhen ist, wie in jedem indischen Tempel, aus religiösen Gründen verboten. Entweder man gibt seine Schuhe bei einem “offiziellem” Schuhsecurityservice ab und bezahlt ein paar Rupien oder lässt sie, wie wir es gemacht haben, im Auto. Die meisten Touristen waren Inder welche sich im Tempel segnen lassen und danach viel von den handgemachten Waren auf dem Basar kaufen, leider schleichen sich unter die traditionellen Waren immer mehr billig Waren aus Fabriken weswegen wir dort nichts gekauft haben.

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Außerdem stand auf dem Gelände diese überlebensgroße Statue, leider habe ich die Geschichte dazu nicht verstanden. Ein Besuch des Tempelberges lohnt sich aber schon alleine aufgrund des Ausblickes auf Mysore:

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Danach ging es weiter zum örtlichen Zoo, ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall für jeden Tier interessierten. Das Gelände ist sehr gepflegt und die Gehege sehr großzügig dimensioniert.

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Zwischen Affen und Zebras gibt es alles zu Sehen was einem ein guter Zoo bieten sollte. Der “Bird Cage” darf von den Besuchern selbst betreten werden und viele Affen leben frei auf dem Gelände des Zoos, was einem einen besonders nahen Kontakt zu den interessanten Tieren ermöglicht. Der Rundgang durch den Park hat eine Länge von vier km und man kann sich dort gut ein paar Stunden aufhalten. Des weiteren habe ich meine neues Lieblings Tierart gefunden: Tapire

Tapire beim duschen in Mysore, Full HD verfügbar 😉

 

Nicht zu vergessen sind die humorvollen Hinweisschilder:

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Nach dem Zoobesuch wurde ausgiebig gespeist um sich optimal auf den Besuch des berühmten “Palace” vorzubereiten. Aber zuerst möchte ich an dieser Stelle meinen Frust über die Eintrittspreise der Sehenswürdigkeiten loswerden:          Die Eintrittspreise für Ausländer liegen bei den meisten Sehenswürdigkeiten bei dem zehn fachen Wert des Eintrittspreises für Inder, mich würde interessieren wie ein solches Schild in der deutschen Öffentlichkeit diskutiert werden würde:

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Statt 0,30€ müssen Ausländer 3€ Eintritt zahlen, dass macht sich auf Dauer stark in der Reisekasse bemerkbar.

Der Palast und das Palastgelände sind aber wirklich sehr schön und zeigen einen interessanten Mix aus indischer und europäischer Architektur . Das Großprojekt wurde 1911 fertiggestellt.

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Abends wird das Ganze sogar effektvoll beleuchtet:

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Die Nachtfotos sind logischerweise nicht am Samstag sondern am Sonntag Abend entstanden.

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Vom inneren des Palastes und anderen Gebäuden des Komplexes durfte ich leider keine Fotos machen. Im inneren sind die Räumlichkeiten des Maharadschas zu bestaunen sowie viele interessante Räume und Gemälde. Großteiles des Interieurs sind aus Gold oder vergoldet, die Stuckarbeiten sind sehr aufwendig gestaltet. 

Weiter ging es zur St. Philomenas Church, der größten Kirche in Mysore:

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Am interessantesten bei der Kirche fand ich persönlich das Hornissennest das auf dem rechten Bild zu sehen ist. Ansonsten war die Kirche halt eine typische Kirche.

Die Moschee, welche wir später besuchten, fand ich da schon um einiges eindrucksvoller, vor allem weil das Gelände sehr ruhig und idyllisch ist und ruhige Plätze sind in Indien seltener als geoutete Homosexuelle.

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Und natürlich dass in Indien obligatorische Gruppenbild für das Familienalbum:

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Danach ging es noch schnell in einen nicht touristischen Tempel, unser Chef Prabhu ist nämlich, wie viele Inder, multireligiös und besucht daher jede religiöse Einrichtung die auf die Schnelle erreichbar ist um dort an einer schnellen Zeremonie teil zu haben. Nach seiner Aussage kann man so gar nicht die falsche Religion haben und minimiert die Chancen als Stein wiedergeboren zu werden, in die Hölle zu wandern oder niemals das Nirwana zu erreichen. Sehr interessant!

Weiter ging es zu dem größtem Staudamm Indiens, dem “Great Damm”:

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Der Damm versorgt die Umgebung mit Strom und sichert dem Bundesstaat Karnataka ausreichende Wasservorkommen, weswegen es schon häufig zu Streitereien mit den umliegenden Staaten kam da diese seit der Errichtung des Dammes teilweise Wasserprobleme haben. An den Damm angeschlossen ist ein riesiger Park rund um das Thema Wasser. Man kann dort viele begrünte Wege rund um diverse Springbrunnen, künstliche Seen und Wasserfälle ablaufen. Das Highlight ist ein riesiges Wasserspiel welches effektvoll von Licht und Musik untermalt wird. Gespielt werden indische Klassiker aus der Bollywoodfabrik und diverse national Hymnen. Die Anlage wurde bevorzugt von Mädchenschulen besucht und war an der Grenze der möglichen Belastung.

Den Abend haben wir im im vertrauten Kreise verbracht und sind, aufgrund des ereignisreichen Tages, schnell schlafen gegangen.

Den nächsten Vormittag haben wir, nach einem ausgiebigem Frühstück, in einem Mysorer Park verbracht. Der Park kostete etwas Eintritt dafür war er sauber und sehr gepflegt.

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In dem Park befindet sich auch eine große begehbare Voliere mit Pfauen, Pelikanen und anderem Geflügel. Das Fotografieren war hier nur gegen Bezahlung gestattet weswegen ich von den “Attraktionen” des Parkes keinerlei Fotos machen konnte. Selbst vom fünf stöckigem “Wildlife Bird Watch Tower” konnte man nur Teile des Parkes überblicken:

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Wie auf dem Bild zu sehen beherbergt das Parkgelände auch einen großen See samt Tretbootverleih, wir haben die Gunst der Stunde genutzt um uns ein wenig sportlich zu betätigen.

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Der Park wurde hauptsächlich von jungen Pärchen genutzt und wird auch “Love Park” genannt da er eine der wenigen Möglichkeiten für Treffen zwischen indischen Jugendlichen verschiedenen Geschlechts darstellt. Händchenhalten auf der Straße oder ähnliches gehört sich auch in einer größeren Stadt wie Mysore nicht.

Später waren wir noch in einer großen Shopping Mall welche von außen wie ein Palast gestaltet war, innen dominierten westliche Marken das Bild. Läden für indischen Schmuck und traditionelle Frauenkleidung waren natürlich trotzdem Vorhanden. Aufgefallen sind mir in Mysore außerdem diverse Fahrzeuge mit einem Symbol welches mir aus der deutschen Geschichte sehr bekannt vorkommt und glaube ich nicht mehr so viel mit dem Sonnenzeichen zu tun hat. Was es  hier bedeutet weis ich aber nicht.

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Die Rückfahrt gestaltete sich ähnlich wie die Hinfahrt, nur das wir von Bangapet nach KGF mit dem Linienbus gefahren sind. Die Fahrt gestaltete sich als sehr interessant da der Bus sehr überfüllt war und sich ein paar Mitfahrer außen am Bus, im Regen, festhalten mussten. Innen war die Stimmung gut bis auf die Tatsache dass der Bus etwas undicht war und es hereinregnete, die beiden Fernseher im Bus zeigten aktuelle Bollywood Filme. Warum die Linienbusse in Karnataka mit Fernsehern ausgestattet sind ist mir nicht bewusst, aber so langweilt man sich während der teilweise recht langen Fahrten wenigstens nicht und einen Stau kann man so gut genießen.

Die traurige Nachricht ist jedoch dass die Polizei in KGF während unserer Abwesenheit unsere Räumlichkeiten durchsucht hat. Die Polizei vor Ort braucht für solche Aktionen nur die Zustimmung eines vorgesetzten und keinen richterlichen Beschluss. Hier die Mängelliste der Polizei:

  • Jungs schlafen mit Mädels in einem Raum
  • Kein getrenntes Badezimmer für M/W
  • Kein getrenntes Klo für M/W
  • Wohnung zu unaufgeräumt

Ob es sich hierbei um Straftaten oder verzweifelten Beschäftigungsversuchen der Polizei handelt ist mir noch nicht bekannt. Mit Freund & Helfer hat dass allerdings wenig zu tun. Dass bei uns eh schon etwas angeschlagene Image der Polizei hat sich dadurch auf jeden Fall nicht verbessert.

Ansonsten geht es mir nach wie vor sehr gut und wir sind guter Dinge Smiley

♥♥♥ Bureaucracy, an Indian love story ♥♥♥

IPS-Seal

Indian Police Service Siegel

Heute habe ich mein Maß an erträglicher Bürokratie deutlich nach oben verschieben müssen: Drei Besuche bei unterschiedlichen Polizeistationen mit einer gesamt Dauer von sechs Stunden. Das alles nur um die Erlaubnis zu bekommen das wir Freiwilligen für vier Tage Kolar Gold Field verlassen dürfen um Mysore zu erkunden. Die nächsten schönen Polizeibesuche stehen mir auch schon bevor: Anmelden in Mysore, abmelden in Mysore und wieder anmelden in KGF. Allgemein ist während meines inzwischen 14 tägigem Indien Aufenthalts nur ein Tag vergangen an dem ich nicht mindestens einmal bei der Polizei war.

Hier mal ein kleiner Guide zum Umgang mit den örtlichen Behörden:

  • “Geschenke” Mitbringen z.B. deutsche Kugelschreiber, Chlor gebleichtes Kopierpapier, Euro Münzen, gebrandete Schreibblöcke (Ein HP Block welchen ich von meinem Vater mitgenommen habe ist hier der Renner) usw.…
  • Geduld mitbringen, häufig muss man stunden warten da man eine Unterschrift von einem Vorgesetzten braucht der aber gerade Zuhause zum Essen ist oder es muss erst ein Handbuch zu dem Thema vom Sachbearbeiter studiert werden.
  • Smalltalk: Diesen muss man verhandlungssicher im englischen beherrschen da sich die Beamten lieber mit einem über Deutschland oder Indien unterhalten als über das eigentliche Anliegen, gefällt dem Gegenüber dass was man erzählt beschleunigt dies den Bearbeitungsprozess spürbar. Beliebte Fragen örtlicher Beamte sind:
    • How ist the climate in germany?
    • Do you like India?
    • What´s the secret of your skin color?
    • What do you eat in germany?
    • What do you plant in germany?
    • Is it true that there is only one language spoken in Germany?
    • Do all german women have blond hair?
    • Wich sports do you play in germany?
    • What do you have for breakfast/lunch/dinner ?
    • Do you like the indian food/culture/clothes/landscape/language ?
  • Nationalismus: Es ist wichtig sich möglichst indisch und Indien liebend zu verkaufen. Wenn Jan und ich z.B. zur Polizei fahren ziehen wie uns klassische indische Gewänder an und halten auf dem Weg immer beim “Snake Temple” um uns dort einen roten Punkt auf die Stirn verpassen zu lassen, dies kommt im allgemeinen sehr gut an. Die Frauen sollten hier in ländlicher Region generell indische Kleidung tragen, erst recht bei den Behörden. Wenn man z.B. gefragt wird ob Kricket oder Fußball der bessere Sport ist, sollte man antworten dass man Kricket in Deutschland kaum kennt, es aber jetzt wo man es im indischen Fernsehen gesehen hat natürlich viel besser findet als Fußball und dass man, sobald man wieder in Deutschland ist, sofort einen Kricketverein gründen wird. Bei fragen zum Essen oder der Kleidung sollte man ähnlich vorgehen. Zu Fragen bzgl. Indiens sollte man immer antworten dass Indien “the greatest country of the world” ist und bald Europa und die USA überholt haben wird.
  • Dankbarkeit: Auch dafür dass ein Beamter seine ganz normalen Aufgaben erledigt sollte man sich extrem dankbar zeigen und sich zur Verabschiedung steht’s verbeugen und die Hände dabei unter das Gesicht halten. Danke zu sagen und dem Gegenüber einen schönen Tag zu wünschen, egal wie unfreundlich dieses Gegenüber auch war, ist selbstverständlich, ansonsten wird der nächste Besuch sehr problematisch werden.

Zum Glück erledigt Prabhu die meisten Behördengänge für uns und versorgt uns mit Tipps und “Geschenken” falls wir mitkommen müssen oder alleine zur Polizei gehen. Prabhu ist ein wahrer König im Umgang mit den örtlichen Behörden, er verbringt dort allerdings auch seine meiste Arbeitszeit.

Die Polizei ist in Indien für alle Angelegenheiten zuständig, eine Unterteilung in Arbeitsamt, Bürgeramt, Meldestelle, Ausländeramt usw. wie wir es in Deutschland gewohnt sind ist nicht existent. Innerhalb der Polizei gibt es sehr strenge Hierarchien und sehr viel Personal: Fährt man an einer Polizeistation vorbei erkennt man mindestens zehn uniformierte Beamte welchen zur Absicherung des Gebäudes eingesetzt werden und ihre antiquierten, meist aus Besatzungszeiten stammenden, Gewehre putzen.

Mir wurde auf einer Zugfahrt erzählt dass sich Führungspositionen bei der Polizei häufig von den Vorgesetzten erkauft werden müssen (in der Regel bis zu fünf Jahresgehälter der erworbene Stelle) oder an Verwandte vergeben werden. Das Vetternwirtschaft und Korruption ein großes Problem in Indien darstellt ist also nicht verwunderlich da die Kosten für die nächste Beförderung ja erst einmal erwirtschaftet oder abgezahlt werden müssen. Die indischen Medien sind allerdings sehr aufmerksam auf das Thema geworden und es wird viel darüber berichtet. In der Öffentlichkeit wird das Thema Korruption streng verfolgt und verurteilt, immer häufiger müssen hochrangige Beamte zurücktreten da sich viele Zeitungen darauf spezialisiert haben Korruptionsskandale aufzudecken. Besserung ist also in Sicht Smiley

Hampi

 
Endlich, nach zehn Tagen Indien unsere erste kleine Reise! Unser Chef hat uns empfohlen das Wochenende doch in der bekannten Tempelstadt Hampi zu verbringen da dort die Touristensaison noch nicht begonnen hat und wir so das Reisen lernen können und etwas vom Land und der Kultur sehen.
Gesagt, getan haben wir uns in ein Reisebüro begeben und uns informiert wie man am besten nach Hampi kommt. Wir haben uns im Reisebüro gleich einen overnight Bus von Bangalore nach Hampi gebucht was sich als sehr unkompliziert herausstellte (Keine Formulare!). 
 
Kartenbild

 

Wir sind am Nachmittag mit dem Zug von Kolar Gold Field nach Bangarapet und von dort aus mit dem Schnellzug nach Bangalore. Dort angekommen haben wir versucht Geld abzuheben was leider nicht möglich war da alle Geldautomaten in Umgebung des Bahnhofes leer waren. Außerdem haben wir in einem  sehr leckerem Bahnhofsrestaurant zu Abend gegessen. Bangalore war geschäftig wie immer und man musste sich überall hin “durchkämpfen”. Um 23:00 fuhr unser Bus pünktlich ab und wir waren von dem uns dargebotenen Komfort sehr überrascht: Bequeme Liegesessel, Beinfreiheit, selbst zu bedienende Fenster. Sehr angenehm! (Natürlich ein Tata Bus)  Die Busfahrt selbst war sehr spannend, die Bremsen und  das Fahrwerk des Buses hatten ihre besten Tage bereits hinter sich was die Fahrt ein wenig schauklig werden lies. Alle paar Stunden wurde an kleinen Raststätten (hier heißen sie Hotels) entlang der Autobahn angehalten. Dort konnte man sehr günstig Snacks, Getränke und warme Mahlzeiten erwerben. Leider gab es auch noch einen unfreiwilligen Zwischenstopp da einer der hinteren  Reifen mit einem lauten “rums” platzte. Das Bus Team konnte diesen jedoch innerhalb einer Stunde selber wechseln und die Fahrt ging weiter. Ich selber konnte die meiste Zeit der Fahrt gut schlafen und so ging die neun stündige Busfahrt schnell vorüber.

In Hampi angekommen wurden wir gleich von einer großen Schar Tuctuc Fahrern umlagert welche alle das “beste” guest house anboten und uns dort kostenlos hinfahren wollten. Wir hatten im Vorfeld kein Hotel gebucht  und so informierten wir uns bei einer Tasse Kaffee in einem Reiseführer. Die Tuctucfahrer sind uns leider bis in das Straßencafé gefolgt und so mussten wir uns Spitznamen für die Hotels im Reiseführer ausdenken denn sobald wir einen der Namen gesagt haben hat sofort ein Fahrer uns gesagt wie toll es da sei und dass er uns sofort hinfährt und uns einen guten Preis macht usw.…..

Da wir von den Fahrern sehr genervt waren sind wir lieber zu Fuß in das Hotel unserer Wahl gegangen und sind dort eingecheckt. Das Shanti Guest House kann ich jedem empfehlen, es ist zentral gelegen, hat einen begrünten Innenhof und bietet europäische Toilette und Dusche mit fließend Wasser für 2,5€ pro Tag und Person. Essen muss man jedoch woanders da es kein Restaurant in dem Guest House gibt. Nach einem kleinem Fresh Up haben wir uns ein kleines Restaurant mit Dachterrasse gefunden und uns dort ein “English Breakfast” gegönnt.

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Danach haben wir uns die ersten Tempelanlagen und die sehr schöne Natur angesehen, wir waren sehr beeindruckt von der indischen Baukunst vor hunderten von Jahren und der schönen, felsigen, Umgebung. In einem angenehmen Moment der Ruhe hat mich leider Prabhu angerufen und uns verkündet dass Vivi, Sarah, Kadda und ich leider sofort zurück nach KGF müssen da der Polizeichef uns sehen möchte… Wir hatten den Polizeichef vor unserer Reise extra gefragt ob es okay ist wenn wir ein paar Tage weg fahren, um so enttäuschter waren wir über die traurige Botschaft. Er hat uns zurück befohlen da unsere Visa Angelegenheiten immer noch nicht geklärt sind und ein paar Unterschriften fehlten.

Wir haben daraufhin unser Hotel wieder storniert und unser Rückfahrticket umgebucht was nicht so einfach möglich war da der Ticketverkäufer kein Englisch sprach und das Büro 15Km entfernt war. Nach zwei Stunden hatten wir es jedoch geschafft und waren froh darüber das der Bus erst Abends fuhr, so konnten wir Hampi wenigstens noch ein bisschen genießen. 

Hier die Hampi Fotos:

Die Wurst auf dem Bild mit dem Fuß ist übrigens ein riesiger Tausendfüßler. Smiley

Die Rückfahrt verlief in etwa wie die Hinfahrt nur dass wir von Hampi mit dem Tuctuc nach Hospet fahren mussten, von dort ging es dann wieder mit dem Bus nach Bangalore, von dort nach Bengarapet und von da mit dem Linienbus nach KGF.

Der Tag in Hampi war sehr schön und obwohl wir so schnell es ging wieder zurück gekommen sind haben wir leider immer noch keine Aufenthaltserlaubnis, wir sollen sie allerdings am Montag bekommen. Ich werde berichten.

Wedding & Washing Day

 

Heute war wieder ein sehr ereignisreicher Tag, ich habe hier zum ersten mal selber Wäsche gewaschen und Amu und Prabhu hatten Hochzeitstag.

Die Mädels haben Amu und Prabhu ein Blumenbild zum Hochzeitstag geschenkt, dieses wurde unter Tränen der Freude entgegengenommen:

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Zur Feier der Tages wurde außerdem extra ein Koch engagiert welcher uns “Chicken Biriyani” auf offenem Feuer zubereitet hat. Es war, wie immer, sehr schmackhaft und die indische Küche ist deutlich milder als ich vor meiner Ankunft angenommen hatte. Serviert wurde, wie zu feierlichen Anlässen üblich, auf einem Bananenblatt aus unserem Garten. (Wie haben sie nach dem Essen selbstverständlich kompostiert!)

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Es kamen viele Gäste welche Geschenke mitgebracht hatten und es wurden die typischen Fotos der Überreichung gemacht. (Lächeln, in die Kamera gucken, Geschenk geben, Fotografieren) Den gleichen Ablauf macht man so lange bis Alle Gäste ihre Geschenke überreicht haben. Ich könnte euch jetzt auch 20 solcher Bilder zeigen, aber ich denke zwei sollten genügen um den Ablauf zu verstehen:

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Gruppenbilder mit den “Germans” wollte sich natürlich auch niemand entgehen lassen:

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Nach den Gruppenbildern wurden die Frauen höflich aus dem Raum gebeten und die anwesenden, männlichen Personen haben den ein oder anderen indischen Schnaps verköstigt und sich über “Männersachen” unterhalten. Hier übrigens ein weiteres Bild welches die Stellung der Frau, in Teilen der indischen Gesellschaft sehr präzise Wiederspiegelt:

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Waschen muss ich allerdings trotzdem selber, es macht aber an sich spaß solange die Wäsche nicht all zu Schmutzig ist. Ich konnte auch leider erst jetzt waschen da ich gestern endlich meine Lieblings Waschpulvermarke, Ariel, in einem örtlichen Haushaltswarenladen gefunden habe. Gewaschen wird traditionell draußen mit Stein und Bürste, unsere Gastfamilie verfügt auch über eine halb automatische Waschmaschine und in unserem Bad steht auch eine, nur ist diese leider kaputt und uns wird die Bedienung eines solchen Gerätes nicht wirklich zugetraut. Hier ein Beweisfoto von mir beim Waschen:

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Da das waschen schon anstrengend genug ist und Strom zurzeit selten und teuer ist, bringe ich meine Hemden zum Bügeln zum “Ironman”, dieser bügelt mit einem stromausfallsicheren, kohlebetriebenen Bügeleisen und verlangt lediglich 3Rs. (0,04€)  pro Hemd.

Abends starten wir unseren ersten “Short Trip”, dazu mehr wenn ich wieder da bin und Strom und Internet habe. Smiley

Meine erste Woche Indien in Bildern

German Engineering

 

Heute war es endlich soweit: Wir haben unser erstes Projekt zum Thema Nachhaltigkeit in Indien gestartet, das Errichten eines Kompost!

German Engineering und German Technology ist in Indien das Qualitätssiegel schlechthin, fährt man übers Land werben viele der Fabriken und größeren Geschäfte z.B. damit dass in ihren Brunnenpumpen “German Technology” steckt. Der Ingenieur hat allgemein einen sehr guten Ruf in Indien da er dem Land Fortschritt und Geld bringt, er gilt nicht, wie häufig in Deutschland, als sozial isolierter Bürohengst der nichts als seine Excel Tabellen im Kopf hat.

Heute haben wir auch etwas engineert, einen nachhaltigen Komposter, hergestellt aus Materialien welche wir auf dem Grundstück unseres Chefs gefunden haben. Selbst die Nägel haben wir größtenteils aus alten Balken und Latten gezogen und begradigt. Folgendes Werkzeug stand uns dafür zur Verfügung:

DSC01058   Ein indischer Fuchsschwanz, einen deutschen Zimmermannshammer eines Freiwilligen voriger Generation, ein Werbezollstock aus Deutschland und eine Multizange aus China, echtes multikulti Werkzeug also.

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Zuerst mussten wir das gesammelte Holz (Welches man in Deutschland maximal für ein Lagerfeuer verwenden würde) passend zusägen, was einen bei 33° ordentlich ins Schwitzen bringt.

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Teamwork war gefragt da wir keinerlei Anleitung oder Plan hatten. Um den Kompost im Komposter zu halten haben wir ein Drahtgeflecht verwendet welches wir gefunden haben.

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Et Voila, unser Traum vom Komposter ist endlich fertig und unglaublich Stabil und Massiv, German Engineering eben. Mit einem Fassungsvermögen von einem m³ bietet er auch ausstreichend Platz für unseren Biomüll.

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Und ein schönes Plätzchen haben wir auch schon gefunden, dazu haben wir noch einen schönen Weg aus Steinplatten gelegt damit man sich die Füße nicht so schmutzig macht.

Der Kompost ist unser erstes Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie in Indien, wir sind auf die Idee gekommen da hier in KGF sämtlicher Müll in Erdlöchern gesammelt und sobald das Loch voll ist mit Kerosin übergossen und angezündet wird. Nun kann wenigstens der Biomüll getrennt und wiederverwertet werden um z.B. ein neues Beet anzulegen oder unsere Mango und Bananenpalmen zu düngen. Als nächstes wollen wir eine Anlage entwickeln die seltene Erden aus alten Elektrogeräten recycelt Zwinkerndes Smiley.

Ansonsten haben wir am Wochenende unsere Wohnung geputzt, bzw. die Mädels da wir Jungs uns in die indische Gesellschaft reinversetzen wollen und es sich für indische Männer nicht gehört im Haushalt zu helfen. Wenn Jan oder Ich z.B. den Hof fegen wird häufig die Haushälterin gerufen welche die Arbeiten dann für uns erledigen sollen.

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Vivi beim fegen mit dem Reisig Besen.

Des weiteren haben wir die letzten Ergüsse des Sommer Monsuns genossen da der Regen die Luft wunderbar kühlt und den ganzen Müll und Dreck aus der Stadt spült. Jan hat außerdem das nächtliche Training im Monsunregen für sich entdeckt:

BILD JAN

 

Ansonsten geht es mir sehr gut bis auf die Tatsache dass ich den dritten Jahrestag ohne meine Freundin verbringen muss was Heimweh in einem aufkommen lässt. Aber zum Glück lässt Internet und Telefon die Welt kleiner werden. Des weiteren ich bin am überlegen mir einen Schnauzbart zu züchten um noch weniger aufzufallen da fast alle indischen Männer und Jugendliche Schnauzbart tragen.

Der Schnäuzer weist seinen Träger als viril und doch gepflegt aus, er fordert Respekt und signalisiert männliche Würde, ohne behäbig zu erscheinen. Wenn ich aus Indien mit einem Bart zurückkomme, dann mit einem Schnauzbart“.

Bangaluru

 

Heute haben wir Freiwilligen zusammen mit Prabhu Bangalore erkundet. Eigentlich sind wir nach Bangalore gefahren um dort Visa Angelegenheiten zu regeln, ich habe nämlich noch immer keine Aufenthaltsgenehmigung da ich ein Employment Visa habe und kein X-Entry Visa, wie es anscheinend für Freiwillige benötigt wird. Leider gab es malwieder Komplikationen da nicht alle Behörden auf dem gleichen Stand bzgl. der Visa Regelungen sind. Da nach zehn Minuten im Foreigners  Office klar war das wir dort Heute nicht weiter kommen und wir auch nicht genug “Nettigkeiten” dabei hatten, haben wir uns den “westlichen” Stadtteil von Bangalore angeschaut. Alle westlichen Labels (wie z.B. Levis, Veromoda, Jack&Jones, Prada….) haben dort große Headstores. Die Preise sind ähnlich wie hier in Deutschland. Jan, ein Mitfreiwilliger, hat außerdem endlich einen Laden gefunden der Hanteln und andere Fitnessgeräte verkauft und sich gleich zwei zehn Kilo Hanteln gekauft um damit unsere zurzeit recht reichliche Freizeit zu verbringen. Nachdem wir uns ein paar Einkaufszentren angeschaut hatten, auf welche die meisten Inder sehr stolz sind, haben wir in einem eben solchen einen Kaffee in Starbucks Manier getrunken. Der Kaffee für uns sieben kostete dort 500 Rupien (8,3€) , zum Vergleich: Ein Kaffee in einem Café unserem Ort, Kolar Gold Field, kostet 5 Rupien (0,08€) . Dieses Beispiel zeigt sehr gut auf wie groß das Stadt/Land Gefälle in Indien bezüglich der Kaufkraft der Einwohner ist. Allerdings wurden wir in Bangalore stark von Bettlern umringt was uns in unserem Heimatort noch nicht passiert ist da hier in KGF kaum Bettler auf der Straße zu sehen sind.

Schon die Fahrt in die vier Millionen Einwohner Stadt war für mich sehr Abenteuerlich da ich das indische Verkehrssystem bisher noch nicht verstanden habe. Es besteht, aus meinen bisherigen Erfahrungen, vor allem daraus Stark abzubremsen und die Fahrzeuge, so schnell wie sie können, zu beschleunigen. Dazu wird die Hupe und nachts auch die Lichthupe bei jedem Überholvorgang und bei jeder anderen Gelegenheit eingesetzt. Ab und an kommt es auch vor das ein “Tuctuc” (Dreirädriges Fahrzeug für 2 bis 12 Personen, ähnlich dem Piaggio APE, wird als Taxi eingesetzt) einem auf dem Highway im Gegenverkehr begegnet. Es scheint aber ein ausgeklügeltes System hinter diesem mir sehr wuselig vorkommenden Verkehr zu geben, einem Unfall habe ich in den letzten fünf Tagen noch nicht beobachten oder beiwohnen können. Lediglich Zweiräder werden ab und an von größeren Fahrzeugen mit lauterer Hupe von der Straße gedrängt und müssen durch die Vegetation fahren. Karnataka ist auf jeden Fall ein sehr grüner Bundesstaat mit einer vielfältigen Flora und Fauna und immer eine Reise wert.

Ansonsten geht es mir sehr gut und auch die “Stomach Problems” auf die ich mich intensiv vorbereitet habe sind bisher ausgeblieben, und dass obwohl ich eigentlich ein bisschen abnehmen wollte.

Shiva & Pria in Love

 

Heute waren wir auf die Hochzeit von Shiva & Pria eingeladen, auf der Feier waren ca. 700 geladene Gäste. Wir sechs Freiwilligen waren in der Begleitung von Amu, der Frau von Prabuh, und ein paar Freundinnen von ihr auf der Hochzeit. Durch unsere helle Hautfarbe und Kleidung sind wir allerdings sehr aufgefallen und mussten vielen interessierten Blicken und Fragen standhalten.

Die Hochzeit lief wie folgt ab:

1. In “kleinen” Gruppen Fotos mit dem Brautpaar machen, sich diesem vorstellen und dem Bräutigam das Hochzeitsgeschenk überreichen. In unserem Fall bestand dies aus 200Rupien.

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Von Links nach recht: Till, Rachel, Vivi, Amu, Freundin von Amu, Braut, Bräutigam, Freundinnen und Freunde von Amu, Jan, Vivi und Kadda.

2. In Gruppen von ca. 80 Personen wurde gegessen, den Sitzplatz dazu musste man sich allerdings erkämpfen da die Plätze rar waren und das, mir sehr gut schmeckende, Essen sehr begehrt war.

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Das Essen wurde auf Bananenblättern serviert und die Tische waren mit Plastikfolie bespannt so dass nach jeder Gruppe die Tischdecke samt Resten entsorgt und der Tisch schnell wieder mit Plastikfolie bespannt werden konnte.

3. Essen! Und zwar schnell da die nächste Gruppe von Gästen welche Essen möchte sich schnell hinter den Stühlen der Essenden positioniert und wartet bis man fertig ist.

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Das Essen bestand aus drei Sorten Reis, Spinat und Curry Chutney, einem Pfannkuchen aus Sauerteig sowie einem Reiscracker und verschiedenen Kleinigkeiten, lecker! Gegessen wurde hier, wie sonst auch, mit der rechten Hand.

Nach etwa zwei Stunden haben wir die Feierlichkeiten wieder verlassen, Alkohol getrunken oder getanzt wurde nicht. Auf Nachfrage haben wir erfahren das es sich um eine arrangierte Hochzeit handelte, so ist es hier aber auch üblich. Die Stimmung würde ich insgesamt als fröhlich sehen auch wenn die Hochzeit für mich sehr ungewöhnlich und unpersönlich war.

We are Online!

Heute ist es mir mit der Hilfe eines indischen 3G Forums und einem netten Simkartenverkäufer endlich gelungen Internet einzurichten 🙂

Man beachte die 40cm Antenne die uns selbst bei dem starken Regen zurzeit sicheren Empfang bietet.

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