German Engineering

 

Heute war es endlich soweit: Wir haben unser erstes Projekt zum Thema Nachhaltigkeit in Indien gestartet, das Errichten eines Kompost!

German Engineering und German Technology ist in Indien das Qualitätssiegel schlechthin, fährt man übers Land werben viele der Fabriken und größeren Geschäfte z.B. damit dass in ihren Brunnenpumpen “German Technology” steckt. Der Ingenieur hat allgemein einen sehr guten Ruf in Indien da er dem Land Fortschritt und Geld bringt, er gilt nicht, wie häufig in Deutschland, als sozial isolierter Bürohengst der nichts als seine Excel Tabellen im Kopf hat.

Heute haben wir auch etwas engineert, einen nachhaltigen Komposter, hergestellt aus Materialien welche wir auf dem Grundstück unseres Chefs gefunden haben. Selbst die Nägel haben wir größtenteils aus alten Balken und Latten gezogen und begradigt. Folgendes Werkzeug stand uns dafür zur Verfügung:

DSC01058   Ein indischer Fuchsschwanz, einen deutschen Zimmermannshammer eines Freiwilligen voriger Generation, ein Werbezollstock aus Deutschland und eine Multizange aus China, echtes multikulti Werkzeug also.

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Zuerst mussten wir das gesammelte Holz (Welches man in Deutschland maximal für ein Lagerfeuer verwenden würde) passend zusägen, was einen bei 33° ordentlich ins Schwitzen bringt.

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Teamwork war gefragt da wir keinerlei Anleitung oder Plan hatten. Um den Kompost im Komposter zu halten haben wir ein Drahtgeflecht verwendet welches wir gefunden haben.

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Et Voila, unser Traum vom Komposter ist endlich fertig und unglaublich Stabil und Massiv, German Engineering eben. Mit einem Fassungsvermögen von einem m³ bietet er auch ausstreichend Platz für unseren Biomüll.

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Und ein schönes Plätzchen haben wir auch schon gefunden, dazu haben wir noch einen schönen Weg aus Steinplatten gelegt damit man sich die Füße nicht so schmutzig macht.

Der Kompost ist unser erstes Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und Ökologie in Indien, wir sind auf die Idee gekommen da hier in KGF sämtlicher Müll in Erdlöchern gesammelt und sobald das Loch voll ist mit Kerosin übergossen und angezündet wird. Nun kann wenigstens der Biomüll getrennt und wiederverwertet werden um z.B. ein neues Beet anzulegen oder unsere Mango und Bananenpalmen zu düngen. Als nächstes wollen wir eine Anlage entwickeln die seltene Erden aus alten Elektrogeräten recycelt Zwinkerndes Smiley.

Ansonsten haben wir am Wochenende unsere Wohnung geputzt, bzw. die Mädels da wir Jungs uns in die indische Gesellschaft reinversetzen wollen und es sich für indische Männer nicht gehört im Haushalt zu helfen. Wenn Jan oder Ich z.B. den Hof fegen wird häufig die Haushälterin gerufen welche die Arbeiten dann für uns erledigen sollen.

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Vivi beim fegen mit dem Reisig Besen.

Des weiteren haben wir die letzten Ergüsse des Sommer Monsuns genossen da der Regen die Luft wunderbar kühlt und den ganzen Müll und Dreck aus der Stadt spült. Jan hat außerdem das nächtliche Training im Monsunregen für sich entdeckt:

BILD JAN

 

Ansonsten geht es mir sehr gut bis auf die Tatsache dass ich den dritten Jahrestag ohne meine Freundin verbringen muss was Heimweh in einem aufkommen lässt. Aber zum Glück lässt Internet und Telefon die Welt kleiner werden. Des weiteren ich bin am überlegen mir einen Schnauzbart zu züchten um noch weniger aufzufallen da fast alle indischen Männer und Jugendliche Schnauzbart tragen.

Der Schnäuzer weist seinen Träger als viril und doch gepflegt aus, er fordert Respekt und signalisiert männliche Würde, ohne behäbig zu erscheinen. Wenn ich aus Indien mit einem Bart zurückkomme, dann mit einem Schnauzbart“.

Ein Kommentar (+deinen hinzufügen?)

  1. Volker
    Okt 10, 2011 @ 10:17:21

    Köstlich!

    Antworten

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