Neue Kontaktdaten

Mit dem Umzug hat sich logischer Weise auch meine Adresse geändert:

Sri Mother Nursery & Primary School
For Mr. Till Rosin
Old Door No.30, New No. 94
Chetty Street, Ayanavaram
Chennai – 600023
Tamil Nadu State
South India

Meine neue Handynummer für Tamil Nadu: +91 9600122368

Kostenlos aus dem deutschen Festnetz auf meine indische Nummer:

+49 43159109457

Neuanfang in Chennai

 

Am Donnerstag dem 19.01.2012 war es endlich soweit, der Umzug nach Chennai wurde uns es nach 144 Tagen des Wartens von den Behörden in K.G.F gestattet um dort unser eigentliches Projekt anzutreten. Smiley

Prabhu hat uns sogleich einen Tata Sumo organisiert der uns samt Betten auf dem Dach und Haushaltswaren welche wir schon besorgt hatten sechs Stunden nach Chennai gefahren hat. Dort wurde unsere Euphorie erst mal gedämpft: Unsere Küche stand unter Wasser, keiner der Wasserhähne hat funktioniert und es war nicht möglich eine einfache Glühbirne in Betrieb zu nehmen. Die Hausverwalterin, die leider kein Wort englisch spricht, hat jedoch gut reagiert und einen universal Handwerker bestellt welcher bis spät in die Nacht Elektrik und Sanitäranlagen repariert hat, bei der Gelegenheit haben wir uns gleich Deckenventilatoren in Schlaf- und Wohnzimmer installieren lassen, wir haben uns für ein Modell mit Kirschblüten entschieden. Der Handwerker hat bis 22:30 gearbeitet und für fünf Stunden Arbeit satte 500 Rs (7,65€) kassiert, und das im Ausländer Nachttarif. Die Hausverwalterin hat in der Zwischenzeit das Waschbecken in der Küche mit einem Sack Zement abgedichtet, da läuft jetzt gar nichts mehr raus, klasse!

Die ersten Tage in der 8,7 Millionen Einwohner Stadt haben wir damit verbracht und ein zu leben. Simkarten, Internet, Läden des täglichen Bedarfs und eine preiswerte Wäscherei mussten gefunden werden, nach einem Motorrad halten wir immer noch Ausschau. Wir haben selbst einen schönen Fitnessclub gefunden welchen wir täglich besuchen wollen, im Serviceparadies Indien steht jedem Gast des Clubs mindestens ein Trainer zur Verfügung. Die größte Überraschung waren allerdings die freundlichen Polizisten in unserem Stadtteil: Unsere Registrierung dort hat gerade einmal fünf Minuten gedauert und bestand aus einem Smalltalk mit dem Polizeidirektor welcher uns willkommen geheißen hat und uns erklärt hat das sich Bürger aus dem Indien freundlichen Land Deutschland bei ihm gar nicht registrieren müssen, dies ist nur für Menschen von Nöten welche aus “evil States” wie Sri Lanka und Pakistan kommen. Angenehm! Wir haben jetzt endlich Reisefreiheit, dürfen motorisierte Vehikel nutzen und sollen nur nochmal vorbeikommen um uns zu verabschieden oder falls uns jemand Ärger macht. Die indische Polizei, endlich ein Freund & Helfer!

Unsere Nachbarn im Mehrfamilienhaus beobachten unser Dasein in ihrem Haus sehr genau, die anfängliche Skepsis wurde inzwischen jedoch abgelegt und man wird gerne auf eine Tasse Tee und einen kleinen Smalltalk eingeladen. Die Herzen unserer weiblichen Nachbarn haben wir durch eine große Putzaktion unseres Bades gewonnen, das zwei weiße, auch noch männliche Wesen selber ihr Bad putzen hat viele Rollenbilder gebrochen und unsere Hausverwalterin derart schockiert das sie mir kurzerhand den Schwamm aus der Hand gerissen hat um selber Hand an zu legen, good old India! Nach vier Stunden des Putzens und einem Verbrauch von vier Flaschen Cilit Bang (Kostet hier nicht 3,50€ sondern 80 Cent) waren die Kalkspuren seit Bestehen des Hauses endlich entfernt. Eine andere Nachbarin erzählte mir das sie häufig durch unser Küchenfenster guckt und der Meinung ist das wir sehr reinliche und ordentliche Menschen sind, ihr Mann hat mir heute sogar sein Motorrad zur Benutzung angeboten, jemand der aus dem gleichen Land wie Michael Schumacher und Sebastian Vettel kommt muss ja schließlich ein guter Fahrer sein, gut das es hier keine Vorurteile gegenüber deutschen gibt. Zum Glück sind diese bisher durchweg positiv. Deutschland hat ja schließlich auch mitgeholfen die bösen Engländer aus Indien zu vertreiben….

Ich fühle mich inzwischen als Hausmitglied sehr akzeptiert und irgendwie auf eine angenehme Art behütet, als ich letzte Woche an starkem Husten litt steckte mir eine der Hausfrauen kurzerhand eine mysteriöse Mischung aus Kräutern und Gewürzen in den Mund welche extra für mich angefertigt wurde, hat geholfen!

Das Leben in Chennai ist für und deutlich komfortabler als in K.G.F, wir haben eine 24 stündige Versorgung mit fließend Wasser und nur einen geplanten Stromausfall zwischen 10 und 12 Uhr. Vor allem aber kann man endlich wieder konsumieren! Es gibt viele Supermärkte und sogar “Hypermarkets”, man kann viele Produkte die man in ähnlicher Form aus der Heimat kennt erwerben und trotzdem ist alles angenehm indisch, selbst in einem Einkaufszentrum mit Jack & Jones, Levis, Coffeeshops und Schlittschuhanlage merkt man stets noch in Indien zu sein, spätestens wenn man Menschen sieht die zum ersten Mal eine Rolltreppe benutzen und den Dingern noch nicht so ganz trauen. Die Menschen kommen mir deutlich weltoffener und gebildeter vor, man bemerkt das starke Stadt/Land Gefälle immer wieder sehr deutlich.

Hier erste Eindrücke aus meiner neuen Lebensumgebung:

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