Seminar in Coimbatore – Trip to Ooty

 

Die letzte Woche haben wir sechs Freiwillige bei unserem Zwischenseminar in Coimbatore und in der alten Kolonialstadt Ooty, verbracht.

Karte

Zuerst ging es mit dem Bummelzug nach Bangalore und von dort mit dem Schlafwagen nach Coimbatore. Der Schlafwagen ist relativ komfortabel, man stelle sich, in dem Volumen eines abtrennbaren DB Abteiles acht Betten vor und kombiniere dies mit Holzpritschen und Power-Deckenventilatoren: Sehr angenehm und in der Preis/Leistung unschlagbar, 330km für 2,5€!  Die Abteile sind jedoch leider nicht abtrennbar und Bettwäsche muss man sich mitbringen, die ist nur im First Class A/C Sleeper inklusive.

Nach einer angenehmen Nacht im Zug sind wir von einem Fahrer des “Karl Kübel Institute for Development and Education” zum Seminar gefahren wurden. Der Fahrer empfing uns am Bahnhof mit dem Schild “Rosini & Team KKID”, sehr belustigend.

Das Gelände des KKID ist sehr groß und entspricht deutschen Standards, morgens gab es sogar warmes, fließendes Wasser und es gab saubere Bettwäsche sowie Toast mit Marmelade! Dass sind Dinge die man nach acht Wochen Indien ein wenig vermisst.

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Die Anlage befindet sich etwas außerhalb von Coimbatore in in Bergen und bietet einen traumhaften Ausblick, wir durften leider nicht alleine wandern gehen da sich in dem gebiet frei lebende Elefanten, Schlangen und Raubkatzen tummeln .

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Der Garten entspricht den Ansprüchen einer jeden deutschen Schrebergartenkolonie und lädt ein zum Entspannen, Hecken hatte ich bis Dato noch keine in Indien gesehen, erst recht keine modellierten. 

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Unsere Seminareinheiten haben wir größtenteils in dem Innenhof unseres Seminarhauses abgehalten, es ging um Reflektion, Diskussion, Evaluierung, Sinnfragen und um Austausch zwischen den Freiwilligen. Letzteres war mir am wichtigsten und funktionierte auch am besten, manch anderer Inhalt war mir ein wenig zu Abstrakt, aber es wurde alles nett aufgearbeitet und verpackt. Auch zum Thema Unterrichten haben wir einiges gelernt was mir jetzt weiter Helfen wird, ich kann nun einige Strophen von ein paar englischen Lernliedern auswendig. Die Seminarteilnehmer waren von der Karl Kübel Stiftung sowie ein paar anderen Organisationen und haben alle am Weltwärts Programm teilgenommen.

Am dritten Tag haben wir ein “Tribal Village” besucht, um dort hin zu kommen brauchten wir sechs Jeeps da es keine befestigte Straße gab und sind eine schöne Strecke durch die Berge gefahren. Das Dorf selber wurde drei Jahre von der Karl-Kübel-Stiftung gefördert und mit befestigten Häusern, Sanitäranlagen, Strom, Straßenbeleuchtung, einer Schule sowie sehr viel Motivation und Know How ausgestattet. Das Dorf verdient sich in der Gemeinschaft Geld durch den Verkauf von Ziegen und Ziegenkot dazu, inzwischen hat jede Familie etwa 80€ auf der hohen Kante und bekommt 10% Zinsen auf das Guthaben. Ich habe mich im Dorf etwas deplatziert gefühlt da mir dass ganze wie eine Abenteuertouritour vorkam und auch viele Fotos gemacht wurden, ich persönlich habe dies nicht getan warum es auch keine Bilder gibt. Wir wurden im Dorf sehr nett empfangen und man war an den Besuch von Ausländern gewohnt, in der Schule haben wir zusammen mit den Kindern gesungen und getanzt.

Ooty

Nach fünf Tagen Seminar sind wir mit dem Bus nach Ooty gefahren, Ooty ist eine Touristenstadt welche vor allem von indischen Touristen besucht wird, die einzigen Weißen die ich gesehen habe waren eine große Gruppe deutscher Bosch-Praktikanten die bei uns im Hotel gelebt haben.

DSC01643Die einzelnen Stadtteile sind sind an unterschiedlichen Hängen erbaut worden, die Flächen dazwischen und um die Stadt herum werden zum Anbau von Tee und Kakao genutzt, die Stadt ist berühmt für ihre Tee- und Schokoladensorten, mit letzterem haben wir uns vor der Abreise Kiloweise eingedeckt da uns die, sonst in Indien erhältliche Fabrikschokolade nicht schmeckt und zu süß ist.

DSC01705 Unser Hotel war sehr günstig und, idyllisch wie praktisch, zwischen Busbahnhof und Teeplantagen gelegen, morgens gab es sogar warmes Wasser. Dieses war jedoch auch nötig da es in der Nacht bis zu 0°C kalt wird, die Zimmer waren unbeheizt weswegen wir es uns zu sechst in einem Zimmer gemütlich gemacht haben anstatt die zwei gezahlten zu nutzen.

Die Stadt bietet ansonsten sehr schöne Parks und Gastronomiebetriebe sowie eine alte Zahnrad-Dampflock welche zwischen Ooty und Coimbatore durch die Berge fährt, dies war für uns zeitlich leider keine Option.

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Die Parks nach englischem Vorbild bieten piekfeine Gärten sowie Dschungel-Feeling in den abgelegenen Teilen, angeblich sollen dort Tiger herumstreifen.

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Unser Lieblings Coffeeshop-Kette “Café Coffee Day” haben wir natürlich auch in Ooty einen Besuch abgestattet, hier gibt es kitschige Motive im Kaffee und Klopapier auf dem Klo, jedem den es nach etwas westlichem dürstet kann ich einem Besuch empfehlen.

Ansonsten ist Ooty eine typisch indische Stadt mit Tucktuck, vielen Läden und viel “Gewusel”.

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Nach unserer acht Tägigen Abwesenheit habe ich mich schon sehr auf KGF und meine Arbeit gefreut, mein Schultag heute hat mir sehr viel Spaß gemacht und war sehr abwechslungsreich, ich habe mindestens fünf neue Schulhofspiele gelernt und weiß nun mehr über Gandhi als je zu vor. 

Smiley

Ein Kommentar (+deinen hinzufügen?)

  1. Heiko
    Nov 28, 2011 @ 23:47:38

    Netter Blog, gefaellt mir sehr gut. Auch nette Themen.

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