Jain School

 

6:30, der Wecker klingelt, und dass zum ersten mal in meinem inzwischen fast sechs wöchigem Indien Aufenthalt. Endlich etwas sinnvolles zu tun und die Verschwendung von deutschen Steuergeldern soll nun ein Ende haben, auch wenn dies nicht unser Verschulden war.

Um 7:45 wurden wir vom Schulbus der Jain School am zuvor vereinbarten pick up Point eingesammelt und zur Schule gebracht. Die Schule liegt in einem etwas besseren Stadtteil KGF’s, mit vielen mehrgeschossigen Ein- und Mehrfamilienhäusern. Bei meinem vorübergehenden Arbeitsplatz handelt es sich um eine mittelständische Privatschule da sich keine der öffentlichen die Mühe machen wollte zwei Ausländer bei sich arbeiten zu lassen (too much paperwork). Die Schule selbst besteht aus zwei Etagen und ist offen und hell aufgebaut. Die Headteacherin, welche ein perfektes Englisch spricht, hat uns die gesamte Schule gezeigt und war besonders stolz auf die Bücherei und den sehr modernen Computerroom. Da es sich um eine Privatschule handelt gibt es sogar Bäder und Toiletten mit Kanalisation. Die Lehrer können sich in den Pausen sogar in einem großzügigem Lehrerzimmer entspannen. Die Schule unterrichtet von der ersten Vorschul- bis zur zehnten Klasse. Die erste Vorschulklasse beginnt mit zweieinhalb Jahren, dort wird das richtige Benehmen in der Schule und das ABC beigebracht. Der Standard in den höheren Klassen ist dem welchen ich in meiner Schulzeit genießen durfte, mindestens gleichzusetzen. Das Schulgeld beträgt 6500 Rs. pro Jahr, mit Uniform und Materialien müssen die Eltern etwa 10000 Rs. im Jahr bezahlen, dies entspricht etwa 12€ im Monat, leider ist dies für die Meisten nicht erschwinglich.

Die Kinder sind extrem diszipliniert, und das obwohl die Jain School, im Gegensatz zu den Staatlichen, eine “No Touch Policy” hat und es den Lehrern somit verboten ist körperliche und verbale Gewalt anzuwenden. Der Unterricht ist sehr modern, wir ihn uns in allen Klassenstufen eine halbe Stunde angeschaut. Auf dem Stundenplan stehen Kannada, Hindi, English, Science, Maths, History, Sports, Arts und weitere Fächer, darunter auch einige exotische in denen z.B. aus alten Sachen und Müll neue, sinnvolle Dinge gebastelt werden, sehr lobenswert in einem Land ohne funktionierende Müllentsorgung.

Der Schoolmanager hat uns die Aufgabe gegeben uns Projekte zu suchen, ich werde in den unteren Klassenstufen “alles” unterrichten, soll viel über Deutschland und Europa erzählen und biete ab der vierten Klassenstufe Computerkurse an, mit den Jüngeren werde ich Basics machen, Emailkonten erstellen und Briefe schreiben üben, die Älteren bekommen Unterricht in MS Office.

Nachdem wir uns die Schule und den Unterricht angeschaut hatten, haben wir mit einer siebten Klasse den Sportunterricht gemacht, Football, Cricket und verschiedene Tänze standen auf dem Programm, sehr spaßig!

Insgesamt war der Schultag sehr gelungen, nur leider auch erst einmal der Letzte da wir ab Sonntag auf einem Zwischenseminar in Coimbatore sind. Des weiteren hat sich Prabhu eine neue Motorrikshaw gekauft und selbige wurde heute mit Blumenkränzen geschmückt und mit verschiedenen Ritualen gesegnet. So wurde der Schlüssel zu einem Priester gebracht und geheiligt, danach haben zwei Zwidder bzw. Transen verschiedene Rituale an der Rikshaw und seinem Motorrad durchgeführt damit diese Unfall frei bleiben. Die Zeremonie war sehr spirituell und mystisch, interessant!

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