Geregelter Alltag, welch eine Freude!

 

Dadurch dass ich nun eine feste Arbeit in KGF an der Jain School habe hat sich mein Leben in Indien stark verändert. Es freut mich sehr da ich nun endlich einen Sinn in meinem Weltwärtsdienst sehe und die Langeweile ein Ende hat.

Hier ein Überblick über meinen neuen Tagesablauf:

Um 5:45 stehe ich auf und fange gleich an ein kleines Feuer aus Holz und Kerosin zu entfachen um Wasser zum duschen zu erwärmen, eine halbe Stunde später ist das Wasser warm und ich kann endlich duschen. Nach dem erquickendem Bad geht es zur Klamottenwahl: Da ich an einer Privatschule arbeite sollte ich lange Hosen und gebügelte, saubere Hemden tragen. Dies ist in Indien nicht so einfach wie man es aus Deutschland kennt da meine Klamotten dank der Handwäsche nicht mehr wirklich sauber werden.

Um 7 Uhr verlassen Jan und Ich das Haus, die Mädels können viel länger schlafen als wir da die staatlichen Schulen erst um 10:30 anfangen. Ich gehe zum Frühstücken in ein kleines Restaurant in der Nähe der Bushaltestelle wo mich der Schulbus einsammelt, leider gab es dort morgens immer nur das gleiche Gericht: Igly, aus Reismehl bestehende, untertassenförmige “Knödel” mit verschiedenen Chutneys, dazu gibt es Vada (Frittierte Teigringe) und Gemüsefrikadellen sowie einen Milchkaffee. Zwischen viertel vor und viertel nach acht holt uns der Schulbus ab und es wird etwa 20 Minuten zur Schule gefahren, heute hat es etwas länger gedauert da wir einen Platten hatten.

Um 8:30 beginnt die Schule mit dem Morgenapell, es wird in Reihe und Glied die Nationalhymne von Indien und Karnataka gesungen, Nachrichten vorgelesen und Marschübungen absolviert, eine Kapelle bestehend aus einer Pauke und einer Trommel gibt den Takt dazu.  Von 8:40 bis 12:00 findet regulärer Unterricht statt, die Schulstunden sind zwischen 30 und 45 Minuten lang. Um 11 Uhr geben die Lehrer ihre Essensbestellungen beim Sicherheitsmann der Schule auf und dieser fährt mit seinem Mofa in ein nahegelegenes Restaurant und besorgt das gewünscht Essen, dazu gibt es noch frisches Obst. Um 12 Uhr beginnt die halbstündige Lunchbreak, danach findet der Nachmittagsunterricht bis 15 Uhr statt. Dieser besteht vorwiegend aus Sport, Kunst und Nachhilfekursen. Um 15:30 Uhr werden wir zurück gefahren und nach ein paar Unterrichtsvorbereitungen beginnt unsere Freizeit welche vor allem daraus besteht Blogs, Berichte und Briefe zu schreiben.

Für mich war es sehr wichtig endlich eine Aufgabe zu haben die meinem Aufenthalt einen Sinn gibt, die Kinder und Lehrer geben einem für die Arbeit sehr viel zurück. Zurzeit geben wir Unterricht in Klassen in welchen der Lehrer fehlt und reparieren den Computerraum. Inzwischen sind neun von zehn Computern wieder funktionstüchtig, vor unserem Einsatz waren es drei. Nächste Woche sollen auch endlich Techniker kommen und einen Internetanschluss verlegen, dann kann ich endlich mit meinen Computerkursen anfangen. Smiley

Ein Kommentar (+deinen hinzufügen?)

  1. Francesco
    Nov 30, 2011 @ 23:07:52

    Ich bin gerade eben durch Zufall auf den Blog gekommen. Gefaellt mir ziemlich gut.

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