Die Vorbereitungen

Ich sitze im Zug zum Frankfurter Flughafen und lasse Deutschland und die vergangenen Wochen an mir vorbeiziehen. Heute Nachmittag werde ich Richtung Indien fliegen, man hat sich Wochen und Monate auf dieses Datum vorbereitet und doch kann ich noch nicht realisieren was alles vor mir liegt.

Die letzten Wochen  und Monate waren stark von den Vorbereitungen für mein “Weltwärts” Jahr geprägt: Impfungen, Seminare, Anträge, Versicherungen, Auslandskonto, Verabschiedungen, es war mehr Arbeit als ich dachte! Als kleines Beispiel mal der Impfplan welchen ich in den letzten vier Monaten “gespritzt” bekommen habe:

  1. Tetanus
  2. Diphtherie
  3. Poliomyelitis
  4. Pertussis
  5. Hepatitis A+B
  6. Meningokokken
  7. Tollwut
  8. Typhus
  9. Japanische Encephalitis
  10. Cholera

Dabei ist zu beachten dass die meisten Impfungen aus mehreren Spritzen bestehen, insgesamt waren es ca. 20. So ein Weltwärtsjahr ist also nichts für Menschen mit Angst vor Arztbesuchen.

Das Packen es Koffers erwies sich ebenfalls schwieriger als erwartet. Was braucht man so für ein Jahr in Indien? Diese Frage stellte sich mir und ich kann sie leider noch nicht beantworten. Das wird mir wahrscheinlich erst in 10 Monaten gelingen wenn ich zurück in Deutschland bin. Ich habe einfach alles eingepackt was man eventuell brauchen könnte und dann soviel wieder ausgepackt das ich unter die 30Kg Grenze gekommen bin. Kein ganz leichtes Unterfangen den Koffer zu schließen, ob mein Gepäck vollständig Indien erreicht ist von einem orangenen Aldi-Spanngurt abhängig, bisher macht er seinen Job gut. Ein paar Sachen durften auf keinen Fall fehlen: Stromadapter mit Stromverteiler und Über/Unterspannungsschutz (Ich bin gegenüber dem indischen Stromnetz aufgrund vieler Erzählungen ehemaliger Freiwilliger sehr skeptisch), ein altes Nokia mit endlos Akku, ein feinmaschiges Moskitonetz aus dem örtlichen Surviverfachgeschäft, eine Maglite die eine Woche aushält und zur Not auch zur Selbstverteidigung eingesetzt werden kann, ein HSDPA+ Internet Stick samt 80cm Antenne um irgendwie ein paar Bits und Bytes aus der Luft zu saugen, mein heiliger Philips Akkurasierer, drei Dosen Right Guard 72h, acht Rollen Klopapier für die Eingewöhnungszeit, jede Menge Medikamente gegen “Verdauungsprobleme”, Schmerzen, Stiche, Malaria und andere Wehwehchen, eine vernünftige Kamera sowie natürlich mein Laptop. An Kleidung habe ich nur das Nötigste mitgenommen, man kann ja schließlich von seinem Taschengeld ein wenig die örtliche Wirtschaft unterstützen.

Die Verabschiedungen waren für mich persönlich leichter als für die in Deutschland bleibenden, ich denke das liegt daran dass mir so viele Gedanken, Vorstellungen und Ängste durch den Kopf gehen das ich die Emotionen nicht wirklich an mich heranlassen kann. Andrerseits habe ich auch nicht geplant mich nach Indien abzusetzen sondern  dort “nur” zehn Monate zu verbringen. Im August ist das Abenteuer Indien schließlich vorbei und ich trete meinen Dienst bei der örtlichen Sparkasse an. Ich glaube die Zeit in Indien wird für mich schneller vergehen als ich es mir jetzt vorstellen kann.

Nun werde ich mich meinem überteuerten Fernverkehrskaffe widmen, ich melde mich spätestens aus Indien.

Ein Kommentar (+deinen hinzufügen?)

  1. Http://Apotenz.Com/
    Dez 19, 2012 @ 12:46:46

    Hey ho, dieses Themenareal fasziniert mich sehr, existieren mittlerweile ein wenig
    neuere Infos? Habe auf deiner Website leider nichts gefunden.

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