Best of in Bildern

 

 

Nach langer Zeit mal ein kleiner Nachtrag von mir in Bildern:

 

 

Die Route unseres Sommerurlaubes:

Trip

 

Falls ich dazu komme und sehr motiviert bin gibt’s auch noch was über meine letzten, sehr aufregenden, Wochen in Indien und meine Phase der Resozialisierung in Deutschland.

An dieser Stelle bedanke ich mich für den Zuspruch und knapp 6000 Aufrufe meine Blogs! Ein Blog lebt von den Lesern und Ihr alle habt ihn lange am Leben gehalten!

Projektphase

 

Da unsere Schulleiterin die schlaue Idee hatte die Schule einen Monat früher als geplant zu schließen haben sich unsere Sommerferien somit um einen Monat verlängert. Nun sind Jan und ich mal wieder arbeitslos in Indien. Wir haben uns jedoch überlegt die Projekte welche eigentlich für den Mai geplant waren nun schon einen Monat vor zu ziehen. Für die Projekte stehen uns unsere in Deutschland gesammelten Spendengelder zur Verfügung. Anders als bei anderen Organisationen behalt Jugend im Ausland die bis zu 150€ Spendengeld pro Auslandsmonat der Freiwilligen nicht ein, sondern stellt sie den Freiwilligen für eigene Projekte zur Verfügung. Hier mal eine kleine Übersicht wofür ich meine Spendengelder verwenden werden möchte:

Projekt „Microbusiness“

In unserem Haus lebt eine allein erziehende Mutter von drei Kindern, welche für eine andere Frau von ihrem Mann verlassen wurde. Die Frau lebt davon, im Haus die Flure zu putzen und bietet Haushaltsdienstleistungen wie Waschen, Putzen und Kochen an. Da die Frau an einem Gehfehler leidet und keinerlei Lagermöglichkeiten für Lebensmittel besitzt, muss sie unter Schmerzen jeden Tag den drei km entfernten Markt besuchen. Durch ihr Handicap sind auch ihre Kinder teilweise im Schulbesuch eingeschränkt, da sie zum einkaufen geschickt werden. Durch die Anschaffung eines Kühlschrankes und weiterer Küchengeräte kann die Situation auf lange Sicht weit verbessert werden, da keine täglichen Marktbesuche mehr von Nöten wären. Des weiteren wird sich ihr Einkommen verbessern, da sie so in größeren Mengen einkaufen kann und mehr Rabatte erhält. Die Anschaffung einer eigenen Reismühle spart ebenso Kosten und Zeit, da der Reis nicht mehr in Fremdmühlen gemahlen werden muss. Durch die so eintretende Erhöhung ihrer Gewinnspanne und dem verringerten Arbeitsaufwand ist der Schulbesuch ihrer Kinder gesichert sowie die leibliche Versorgung ihrer Familie. Die Geräte sollen von guter Qualität sein, damit die Familie möglichst lange Nutzen daraus ziehen kann und Energiekosten niedrig gehalten werden. So soll gesichert werden, dass die Geräte erst eine Wartung benötigen oder ausgetauscht werden müssen, wenn sie sich mindestens amortisiert haben.

Projekt „Sri Mother School“

Durch unsere Arbeit an der Schule sind uns viele verbesserungswürdige Dinge aufgefallen, die Ausstattung für einen vernünftigen Unterricht ist mangelhaft. Die Privatschule wirft kaum Gewinn ab, sodass der Besitzer nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft Veränderungen zu bewirken. Strukturell kommt die Schule so nicht über das Niveau einer staatlichen Schule, so ist fraglich, wie lange sie noch tragbar ist. Wir beide würden gerne Geld für neue Unterrichtsmaterialien, Möbel und Renovierungsarbeiten investieren. Sämtliche Maßnahmen werden natürlich auch durch unsere eigene Arbeitskraft unterstützt.

Projekt „Bildung für die Slum Kids“

Über unsere Kontakte zur „Archishaa a ray of light“ NGO wollen wir umfangreich die Bildungssituation in einem Slum in Chennai verbessern. Mit der Unterstützung von Raaji und Rajan wollen wir Spendengelder vor allem in Schulmaterialien, Bücher und Uniformen investieren. Die beiden Anwälte haben große Erfahrungen in dem Gebiet sowie die nötigen Kontakte zu weiteren NGOs und wissen, woran es fehlt und wie man die Gelder sinnvoll investieren kann. In der Verbesserung der Bildungssituation von Slumkindern sehen wir die einzige Möglichkeit, den Armutskreislauf auf lange Sicht zu durchbrechen. Des weiteren wird viel Aufklärungsarbeit geleistet, um gegen HIV, Vergewaltigungen und Überbevölkerung anzugehen.

Soviel zu unseren Projektideen, wir hoffen so unser Spendengeld möglichst nachhaltig einsetzen zu können. Dieses steckt nur leider gerade in irgendeiner Datenleitung zwischen Kiel und K.G.F fest. Wir hoffen dass sich dies in den nächsten Tagen ändert.

Für Elke

 

“Lieber Till,
zunächst möchte ich Dir ein großes Lob aussprechen: Dein Blog ist fesselnd und informativ. Durch Zufall bin ich auf ihn gestoßen und verfolge ihn nun schon seit längerem. Auch meine Tochter überlegt nach ihrem Abitur ins Ausland zu gehen. Daher führt mein Interesse. Vielleicht wäre Indien auch was für sie.
Was sind denn genau die Unterschiede zwischen Stadt und Land? Und wie sieht genau Deine Arbeit in der Schule aus? Das mit den behinderten Kindern ist ja schrecklich.
Wir würden uns sehr freuen, wenn Du uns noch ein wenig mehr Auskunft geben könntest.
Lg Elke”

 

Liebe Elke,

es freut mich sehr zu hören das dir mein Blog gefällt. Einen Auslandsaufenthalt nach Beendigung der Schulkarriere kann ich jedem nur empfehlen. Es ist eine einmalige Erfahrung die man niemals nachholen werden kann. Indien ist als Einsatzland für Freiwillige meiner Meinung nach sehr gut geeignet. Es gibt auf der einen Seite viel soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeit und somit viele potentielle Einsatzmöglichkeiten sowie eine große Akzeptanz gegenüber Freiwilligen. Gleichzeitig muss man sich in Indien kaum Sorgen über seine Sicherheit machen und ich persönliche habe keine Bedenken nachts zu reisen oder durch die Stadt zu gehen, als Frau ist es natürlich etwas anders aber große Angst muss man sich nicht machen. Man ist ja auch eigentlich nie allein unterwegs. Die Infrastruktur ist ganz ordentlich und falls wirklich mal etwas sein sollte ist das nächste vernünftige Krankenhaus nicht weit. Man darf nur nicht mit der falschen Einstellung so einen Dienst antreten, es ist eher ein umfassendes Bildungsprogramm für einen selbst als nachhaltige Entwicklungshilfe. Das sollte einem vorher klar sein, sonst wird es schwer die Zeit zu genießen.

Die Unterschiede zwischen Stadt- und Landleben sind sehr groß. Dies spiegelt sich vor allem in der viel besseren Infrastruktur wieder. Auf dem Land hatte ich häufig zwölf Stunden Stromausfall und Wasser wurde zum Luxusgut da man nie genau wusste wann wieder welches kommt und man, wenn welches kam, viel Arbeit in die Lagerung usw. investieren musste. Selbst in dem eher ärmeren Viertel in dem ich nun in Chennai lebe haben wir bis auf sehr wenige Ausnahmen rund um die Uhr Wasser und nur geplante bzw. durch die Nachrichten bekanntgegebenen Stromausfälle. Auch das Mobilfunknetz über welches in den meisten Fällen auch das Internet läuft hatte hier in den letzten 2,5 Monaten keinerlei Ausfälle. Selbst bei Stromausfall bleibt das Netz stabil. Auf dem Dorf mussten wir unseren Müll verbrennen, die große Mülltonne in unserer Straße wird drei mal täglich geleert, was auch nötig ist.  Aber auch die Menschen sind anders. Dies liegt vor allem an dem viel höheren Bildungsniveau in der Stadt, man kann sich sogar mit den meisten Rikshawfahrern “normal” auf Englisch unterhalten. Auch die Mentalität der Menschen ist anders, man schaut mehr Nachrichten und ist durch den Einfluss der westlichen Welt und einer besseren Bildungssituation viel weltoffener. Das unser Bundespräsident Wulf zurückgetreten ist habe ich von einem Nachbarn erfahren noch bevor ich mir die Tagesschau auf YouTube angesehen hatte. Die großen Krankenhäuser in Chennai sind mindestens auf deutschem Niveau und übertreffen dies in Komfort und Service, wenn ich will fahre ich eine halbe Stunde und kann mich z.B. von einem deutschen Arzt behandeln lassen. Armut ist in Stadt und Land etwas ganz anderes. Das durchschnittliche Einkommen in der Stadt mag bei einem vielfachen dem eines Landbewohners liegen, allerdings klafft die Schere zwischen Arm und Reich noch viel deutlicher. Schnüffeltuchkinder die mich an der roten Ampel anbetteln sind keine Seltenheit, so etwas habe ich auf dem Land nie erlebt. Durch die neue indische Mittel- und Oberschicht welche vorwiegend in den Städten anzutreffen ist gibt es natürlich auch ganz andere Konsummöglichkeiten, die großen Einkaufszentren der Städte, welche auch viele Freizeitangebote beherbergen sind eigene kleine Welten. Ich kann morgens im kleinen Eckladen für 16 Rupie frühstücken und abends für 2000 Rupie ein argentinisches Rindersteak im Shopping Complex 3km entfernt zu mir nehmen, in Deutschland ist es schon schwierig für ein auswärts eingenommenes Abendessen das 125 fache von dem eines auswärts eingenommenen Frühstückes zu bezahlen. Zur Verdeutlichung: Ich esse zwei belegte Brötchen beim Bäcker um die Ecke in einer deutschen Stadt plus Kaffee für 2,50€ und gehe für 312,50€ Abendessen, das zeigt wie groß die Einkommensunterschiede sein müssen schon alleine am Konsumangebot, welches so auch große Nachfrage hat.  In der Stadt ist jedes Konsumgut immer verfügbar, der nächste McDonalds oder Coffeshop ist nie weiter als 15 Minuten mit dem Moped entfernt. Ich bin auf jeden Fall froh die Erfahrungen des Stadt- und Landlebens gemacht zu haben. Auf dem Land läuft auch einfach alles etwas ruhiger und gemütlicher ab, man hat nicht ständig den Lärm des Verkehrs. Es hat beides als Freiwilliger seine Vor- und Nachteile. Heimweh habe ich interessanter Weise erst bekommen seitdem in in der Großstadt lebe, ich denke dies liegt daran das hier vieles Versucht so wie bei uns zu sein, aber meistens ist es halt doch nur eine schlechtere Kopie, das lässt Heimweh aufkommen. Es ist auf jeden Fall auch Typ Sache ob man seinen Dienst auf dem Land oder in der Stadt ableisten sollte. Auf dem Dorf muss man sich viel mehr in Familienverbunde integrieren und einige von zu Hause gewohnte Freiheiten aufgeben (Vor allem als Frau!) , in der Stadt ist dies eigentlich nicht vonnöten. Dafür ist mehr Selbstständigkeit gefragt.

Das Arbeiten in einer indischen Schule ist kaum mit einer Lehrtätigkeit in Deutschland vergleichbar. Während das Ziel des deutschen Bildungssystems ist einen mündigen, kritischen, politisch aktivierten und selbstständigen Bürger zu formen kommt es mir in Indien häufig so vor als ob genau das Gegenteil der Fall währe. Es wird eigentlich nur auswendig gelernt und wiederholt. Eigenständiges denken ist an den einfachen Schulen weder gefragt noch erwünscht. Jegliche Form der Kreativität wird unterbunden. Wenn ich meinen Kids sage sie sollen ihre Zukunft malen dann versuchen sie alle das gleiche Bild abzuliefern. Auf allen Bildern finde ich das gleiche Haus, die gleichen Personen und die indische Flagge weht auf jedem Bild in die gleiche Richtung. Teile ich z.B. ein Mandala aus werde ich zu jedem Feld gefragt welche Farbe denn dort hineingehört. Wenn ich antworte das es keine richtigen oder falschen Farben für ein Mandala gibt traut sich vielleicht ein Kind von zehn selber das Mandala zu kolorieren, die anderen Kindern werden mit großer Gewissheit von diesem einem Alphatier “abmalen”. Es hat lange gebraucht bis die Kinder gelernt haben das sie in meinem Unterricht nicht alle im Chor irgendwelche einstudierten Texte runterbrüllen sollen, sondern jeder Einzelne individuell seine Lösung vorstellen soll. Am Anfang hat sich nie jemand getraut sich z.B. zu melden oder gar an die Tafel zu gehen. Offiziell unterrichten wir eigentlich jedes Fach, ich sehe meinen eigentlichen Unterricht jedoch nicht in Englisch oder Mathe sondern eher daran den Kindern und auch Lehrern zu zeigen was Bildung eigentlich ist. Das Verbinden, Verknüpfen und die Fähigkeit sich selber Dinge zu erschließen. Zurzeit lernen die Kinder für ihre Abschlussarbeiten. Die Kinder kennen alle Fragen und Antworten und die Tests bestehen eigentlich nur aus “Question & Answer” das bedeutet sie lernen zig Fragen und die dazugehörigen Antworten auswendig, wichtig ist es den genauen Wortlaut bei den Tests, wie zuvor gelernt aufzuschreiben. Die meisten Kinder wissen gar nicht was die Fragen und Antworten bedeuten, sie werden einfach einstudiert und dann aus dem Gedächtnis “abgemalt”. Das beginnt schon im Alter von vier Jahren. Es ist teilweise schon deprimierend, aber man sieht auch das eigentlich unglaublich viel Potential in den Kindern steckt. Die meisten Kinder haben Etwa sechs Stunden normale Schule am Tag, wenn es sich die Eltern leisten können gehen sie Nachmittags noch einmal vier bis fünf Stunden zu privaten Nachhilfeschulen, dazu kommen Hausaufgaben und Übungen. Es ist unglaublich zeitaufwendig und ineffektiv. In Deutschland würde da wohl kein Schüler mitmachen, erst recht nicht am Samstag. Schade ist das die Kinder kaum Zeit zum spielen haben, in der Freizeit wird meist Ferngesehen, sonst bekommen die Kinder noch einen zu dunklen Teint…..

Ich hoffe ich konnte einige Fragen beantworten und ich wünsche viel Spaß in Indien Zwinkerndes Smiley!

Trip to Kochin

 

Da wir im März, dank der vielen indischen Feiertage und der Einstellung unserer Schulleiterin jeden Feiertag die Schule zu schließen, ein langes Wochenende hatten haben Jan und ich einen kleinen Trip nach Kerala unternommen.

Map

Die etwa 700km haben wir über Nacht in insgesamt 14 Stunden zurückgelegt. Wir haben, wie immer, die günstige Sleeper Class gewählt. Da der Trip aber sehr spontaner Natur war konnten wir nicht im Voraus buchen. In Indien sollte man seine Bahntickets spätestens 6 Wochen vor abfahrt gekauft haben, ansonsten sind die Chancen auf einen Sitz- bzw. Schlafplatz sehr gering. Wir mussten daher auf so genannte “Taktal-Tickets” ausweichen. Dies sind Notfalltickets die man in begrenztem Umfang einen Tag vor Abreise erwerben kann. Man muss sich also das Reservierungsbüro suchen welches morgens als erstes öffnet und am besten schon eine halbe Stunde vor Öffnung vor dem Büro warten. Wir hatten glück und konnten uns noch jeder eine Liege sichern. Man muss allerdings etwa einen Euro mehr je Ticket löhnen, diese sind dann etwa 30% “teurer” als normal. Auf Kochin sind wir gekommen da uns am Wochenende vor der Reise Johanna und Ronja vom KKS besucht hatten. Die Mädels haben ihre sechswöchige Rundreise am Ende ihres Freiwilligendienstes in Chennai gestartet und uns vorgeschlagen uns alle ( sechs KKSler_innen und wir) in Kochin zu treffen. Gesagt, getan!

Leider sind wir morgens im Zug nicht rechtzeitig aufgestanden und etwa 120km vorbei an Kochin gefahren. Wir wissen auch immer noch nicht wie die Inder es schaffen immer rechtzeitig wach zu werden. Man weiß schließlich nie wann der Zug wo anhält. Wir sind daher in Alleppey angekommen, doch das Glück war auf unserer Seit. Unsere Reisebegleiter_innen waren zufällig auch gerade in diesem Ort so dass wir dann alle zusammen mit dem Bus zurück nach Kochin gefahren sind.

In Kochin angekommen sind wir gleich in ein nettes Guesthouse namens “Oys’la” eingecheckt. Da wir außerhalb der Saison da waren haben wir für 4€ pro Person die schönste Unterkunft bekommen die ich persönlich bisher in Indien hatte. Den ersten Tag haben wir uns dann den Ort angeschaut und waren italienisch Essen. Endlich mal wieder Spagetti Carbonara mit richtigem Parmesan und italienischen Oliven. Das war mir die fünf Euro wert.

Am nächsten Tag haben wir uns dann Roller geliehen und eine Tour zu unterschiedlichen Stränden unternommen. Die Fahrt war teilweise sehr abenteuerlich, allerdings merkt man das Kerala der reichste aller indischen Bundesstaaten ist. Die Infrastruktur ist einfach deutlich besser als überall anders.

Am Sonntag haben wir uns den Ort Kochin selbst nochmal genauer angeschaut. Hier gibt es die berühmten chinesischen Fischernetze, ein jüdisches Viertel und unglaublich viel Nippes aber auch sehr schönes Kunsthandwerk. Man kann sich auch (angeblich hunderte Jahre alte) komplette Tempelanlagen nach Europa verschiffen lassen, nötiges Kleingeld vorausgesetzt.

Am Montag habe Jan und ich dann eine der berühmten Backwater-Touren mitgemacht. Die Menschen in den Backwatern leben teilweise noch sehr abgeschieden und sind auf kleine Fischerboote angewiesen welche sie in die Stadt fahren. Wir haben auch verschiedene Plantagen besichtigt z.B. Kokosnuss, Pfeffer, Vanille.  Nachmittags ging es wieder zurück nach Chennai und aus dem Zug ging es direkt in die Schule. Ich kann inzwischen sehr gut in den indischen Zügen schlafen. Trotz Hitze und fehlenden Fenstern.

Genug gesprochen, hier die Bilder:

Annual Day

 

Heute hat unsere Schule das neun jährige Jubiläum gefeiert. Schon seit einem Monat haben die Kinder viel Tanzunterricht bekommen und die Headmistress hat die letzte Woche ausschließlich damit verbracht die Kostüme für die einzelnen Tänze und Kinder auszusuchen. Unser regulärer Unterricht wurde dadurch leider teilweise sehr gestört da alles im Zeichen des indischen Tanzes stand, etwas wofür ich mich völlig ungeeignet als “Lehrer” empfinde. Wir wurden schon häufiger von den Kindern aufgefordert deutsche Tänze zu zeigen und Traditionelle deutsche Lieder zu singen. Aber was sind traditionelle deutsche Lieder und Tänze?

Da es an unserer Schule aber eh keine Stundenpläne gibt kann man die Ausfälle flexibel kompensieren. Mein Unterricht gefällt den Kindern weiterhin und man sieht immer wieder kleine und auch größere Erfolge bei den Kindern. Probleme habe ich allerdings damit die geistig behinderten Kinder mit in den Unterricht einzubinden. Dafür fehlt mir die Ausbildung und auch die eigentlichen Lehrer wissen nichts mit ihnen anzufangen oder gar was für eine Art der Behinderung überhaupt vorliegt. Es ist sehr traurig mit an zu sehen das die benachteiligten Kinder im Unterricht meist nur vor sich hin vegetieren. Ich teile zur Beschäftigung meist etwas zu malen oder dergleichen aus. Diese Kinder gehören eigentlich an spezielle Schulen welche in Indien aber sehr rar und teuer sind.

Am meisten hatten wir uns darüber gefreut das der Großteil unserer Weltwärts genossen aus K.G.F auch kommen würde, wir haben uns alle seit etwa sechs Wochen nicht mehr gesehen. Kadda, Rachel und Sarah sind zusammen mit Prabhu am Abend, etwa eine Stunde nach offiziellem Begin der Veranstaltung eingetroffen. Diese Art der Verspätung gehört sich in Indien allerdings auch so da Prabhu als Chief Guest geladen war. Und der Chief Guest kommt immer etwas später und die Veranstaltung fängt vorher auch nicht an.

Die Veranstaltung selbst bestand in erster Linie aus Tänzen in Kostümen zu Hindi- Tamil- und englischer Musik. Als gegen Ende ein paar Reden gehalten wurden und Preise übergeben wurden leerten sich die Reihen der Zuschauer schlagartig. Was in Deutschland als äußerst unhöflich gelten würde bezeichneten die Lehrer an unserer Schule als Normal, die Zuschauer kommen nur um sich die Tänze der Kinder anzugucken. Unser Headmistress hat aber schon eine Lösung für dieses Problem für die Jubiläumsfeier nächstes Jahr gefunden: Erst ein paar Tanzeinlagen, dann die Reden gefolgt von weiteren Tänzen.

Die Tänze habe ich selbst als sehr Professionell empfunden, bei den Proben sah es meistens noch nicht so geschmeidig aus. Allgemein finde ich diese Art der Darbietung von Kindern für Erwachsene etwas gewöhnungsbedürftig. Man hat gemerkt das einige Kinder eigentlich gar keine Lust darauf hatten was sie machen sollten. Aber Hauptsache sie sehen niedlich aus und tanzen fein, so ist es halt Tradition!

Am Abend haben Jan und ich Sarah und Kadda noch ein wenig unser Viertel gezeigt, die Unterschiede von Stadt- und Landleben sind immer wieder beeindruckend.

Hier ein paar Eindrücke:

Pondicherry

 

Nachdem wir unser Moped gekauft hatten wollten wir dies natürlich sofort auf Tourentauglichkeit Testen. Wir haben entschieden nach Pondicherry zu fahren. Dies ist eine schicke, ehemals französische Kolonialstadt mit sehr guter Verpflegung, des weiteren haben wir dort zwei Freiwillige der Karl Kübel Stiftung getroffen.Karte

Die Strecke haben wir außer städtisch auf der ECR (East Coast Road) zurückgelegt. Die Straße führt von Chennai bis an den südlichsten Punkt Indiens entlang der Küste. Für Motorradfahrer sehr empfehlenswert und in einem sehr guten Zustand. Es gibt sogar einen kleinen Stand- bzw. Überholstreifen. DSC02119

Die Fahrt nach Pondi erwies sich als sehr abenteuerlich. Ich saß seit langem wieder auf einem Motorrad und wir hatten den frühen Sonnenuntergang nicht in unsere Zeitplanung einbezogen wodurch wir die letzten 100km der Strecke in völliger Finsternis zurücklegen mussten. Einzig das Fernlicht des Gegenverkehrs und die Funzel im Moped haben uns den Weg gewiesen. Meine Erfahrungen nach wird in Indien bei Dunkelheit ausschließlich mit Fernlicht gefahren, man sieht ja schließlich mehr. Nach ein paar Kilometern gewöhnen sich aber die Augen daran und man ist nach einer Blendung nur noch kurzzeitig blind. Für die 150km Strecke haben wir etwa drei Stunden benötigt. Offiziell darf eigentlich nur 60km/h gefahren werden. Geschwindigkeiten jenseits der 100km/h sind aber an der Tagesordnung und man wird häufig von Autos und Sportmotorrädern überholt.

Außerdem hat sich die Verkehrspolizei ein tolles Programm zur Eindämmung der Überbevölkerung einfallen lassen. Sperren welche Nachts, ohne erkennbaren Grund  und ohne jegliche Beleuchtung auf die Landstraße gestellt werden:

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Hier ein indischer Umzug:

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Pondi selbst ist ein netter, kleiner Touristenort. Man trifft auf europäische und indische Touris aller Altersklassen. Es gibt viele nette Cafés und Einkaufsmöglichkeiten. Einen Badestrand gibt es direkt in Pondi leider nicht, dafür hatte ich meinen ersten “richtigen” Salat seit meiner Ankunft in Indien. Der europäische Einfluss ist hier sehr groß, häufig ist sogar in Deutsch ausgeschildert und die Speisekarten in den Restaurants sind sehr international. Hier gibt es sogar Bars welche auch von Frauen besucht werden.

Ein Ausflug nach Pondicherry lohnt sich für ein Wochenende, längere Zeit kann man dort kaum verbringen. Ich war sehr froh wieder sicher in unserer Wohnung angekommen zu sein.

Made like a gun, goes like a bullet

 

So lautet der Slogan der am längsten bestehenden Motorrad Schmiede der Welt: Royal Enfield (1893). Da Jan und ich uns schon seit unserem Umzug nach Chennai nach einem passenden Vehikel für uns umschauen um die Stadt und das Umland zu erkunden haben wir vorletzte Woche einige Secondhand Bikeshops abgeklappert. Zuerst hatten wir nur mäßigen Erfolg und uns wurden nur die üblichen Plastikmotorräder von “Hero Honda” und “Bajaj” angeboten, diese Bikes sind an sich nicht schlecht aber für touren viel zu klein und einen plagt ständig die Angst dass einem die Motorräder zusammenbrechen. Wir trafen jedoch später auf einen Händler der uns ein interessantes Angebot machte: Eine Royal Enfield Bullet BJ 07 welche er einem Deutschem aus Delhi abgekauft hatte weswegen sie sehr günstig war da sie nicht von Indern dauerhaft in Chennai gefahren werden darf da die Steuern dafür in Delhi und nicht in Chennai entrichtet wurden. Die Steuer muss nämlich nach Anschaffung für das gesamte Leben des Vehikels bezahlt werden, laut unserer Tax Bill wurden die Steuern bereits bis 2037 bezahlt, umständliches System aber gut für uns. Wir werden das Bike in Delhi verkaufen und so hoffentlich einen kleinen Gewinn nach Abzug der Reisekosten einfahren. Dem Deutschen den das Bike vorher gehört hatte kennen wir witziger Weise aus Goa, er ist mit der Enfield von Delhi über Goa und Bangalore nach Chennai gefahren.

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Natürlich war das Motorrad bei Anschaffung stark defekt, der Händler versprach uns aber “noch schnell” die nötigen Reparaturen vornehmen zu lassen. Aus den versprochenen zwei Stunden wurden nach ISD (Indian Standard Time) sieben Stunden des zähen Wartens beim Bikeshop. Die Zwischenzeit haben wir uns damit vertrieben ins neue Cricketstadion einzudringen. Leider wollten uns die Wachen an den Haupteingängen nicht hereinlassen, unter Vorgabe mit einem der Nationalspieler (Rajesh?! Name frei erfunden) befreundet zu sein wurden wir an einem Nebeneingang jedoch hineingelassen. Zum damaligen Zeitpunkt waren wir mit einem deutschen Studenten aus Coimbatore unterwegs welchen wir bei unserem Zwischenseminar kennengelernt hatten. Das Stadion ist wirklich ausgezeichnet auch wenn ich das Spiel selber als sehr langweilig und adynamisch empfinde. Wir haben uns auf dem Rasen ein wenig ausgetobt:

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Projekt:

Die Atmosphäre in unserer Schule ist sehr angenehm, wir unterrichten zwischen 9 und 15 Uhr vor allem Englisch und Mathe. Da die Abschlussprüfungen für dieses Schuljahr bereits absolviert worden sind können wir unterrichten was wir für sinnvoll halten, das ist “spoken english” und schriftliches rechnen. Leider kommen uns die anderen Lehrerinnen nicht so motiviert vor, häufig findet man Klassen vor die seit Stunden den Auftrag haben einfach still zu sein oder Texte abzuschreiben ohne den Inhalt zu verstehen. Wir werden für unseren Unterricht sehr gewürdigt und meist sitzen mindestens zwei Lehrkörper mit in meinem Unterricht und machen fleißig Notizen zu meinen Unterrichtsmethoden, dass soll jedoch nicht heißen das meine Methoden besonders innovativ wären… Da die Kinder sehr lernhungrig sind sieht man besonders schnell Erfolge, die letzte Woche habe ich komplett die zweite Klasse betreut da ich große Defizite in Mathe feststellen musste, die Kinder können zwar das 1×1 bis 20×20 auswendig aufsagen verstehen aber die Bedeutung überhaupt nicht. Das hat sich nun schon deutlich gebessert und man kann auch mal fragen was 8×8 ist ohne bei 1×8 anfangen zu müssen.

Mamallapuram:

Da wir vorletzte Woche ein paar Tage schulfrei hatten haben wir die Zeit in Mamallapuram verbracht, einem kleinen Badeort etwa 60Km von unserer Wohnung entfernt. Da wir damals noch kein Vehikel hatten sind wir mit dem Bus gereist was etwa 3,5 Stunden in Anspruch genommen hat. Der Ort ist sehr schön wenn auch ein wenig übervölkert von “Kartoffeln” wodurch das Städtchen ein wenig an Charme verliert und teuer ist. Nach dem ersten Tag am Strand in sehr hohen Wellen haben wir uns für die nächsten zwei Tage ein Motorrad geliehen um die Sehenswürdigkeiten der Gegend zu erkunden.

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Unter anderem haben wir diverse Tempelanlagen besichtigt:

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Und versucht das wenig Kilometer entfernte AKW zu besichtigen welches sehr nah an der Küste liegt, ich erinnere an dieser Stelle an den Tsunami  von 2004 welcher die Gegend komplett zerstört hat…. Leider wurden wir nicht in den Sicherheitsbereich gelassen obwohl wir deutsche Atomic Engineers waren. Trauriges Smiley

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Wir haben uns auch ein paar abgelegene Fischerdörfer angeschaut, einige wurden durch den Tsunami komplett zerstört und sind nun Geisterstädte, andere wurden wieder aufgebaut:

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Die Strände bei den Dörfern sind wirklich schön, leer und sauber!

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Sauber sind sie wohl auch wegen den vielen deutschen Mülltonnen die hier überall in Tamil Nadu herumstehen:

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Hier die indische Version eines Außenborders:

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Ansonsten geht es mir sehr gut zur Zeit, ich merke das es mir gut tut im Gym ein wenig Sport zu machen und durch die von meinem Hautarzt verordnete Isotretinoin Kur hat sich auch mein Hautbild wieder deutlich verbessert. So langsam fühlt man sich in der neuen Umgebung und im neuen Projekt angekommen und kann endlich produktiv arbeiten!

Neue Kontaktdaten

Mit dem Umzug hat sich logischer Weise auch meine Adresse geändert:

Sri Mother Nursery & Primary School
For Mr. Till Rosin
Old Door No.30, New No. 94
Chetty Street, Ayanavaram
Chennai – 600023
Tamil Nadu State
South India

Meine neue Handynummer für Tamil Nadu: +91 9600122368

Kostenlos aus dem deutschen Festnetz auf meine indische Nummer:

+49 43159109457

Neuanfang in Chennai

 

Am Donnerstag dem 19.01.2012 war es endlich soweit, der Umzug nach Chennai wurde uns es nach 144 Tagen des Wartens von den Behörden in K.G.F gestattet um dort unser eigentliches Projekt anzutreten. Smiley

Prabhu hat uns sogleich einen Tata Sumo organisiert der uns samt Betten auf dem Dach und Haushaltswaren welche wir schon besorgt hatten sechs Stunden nach Chennai gefahren hat. Dort wurde unsere Euphorie erst mal gedämpft: Unsere Küche stand unter Wasser, keiner der Wasserhähne hat funktioniert und es war nicht möglich eine einfache Glühbirne in Betrieb zu nehmen. Die Hausverwalterin, die leider kein Wort englisch spricht, hat jedoch gut reagiert und einen universal Handwerker bestellt welcher bis spät in die Nacht Elektrik und Sanitäranlagen repariert hat, bei der Gelegenheit haben wir uns gleich Deckenventilatoren in Schlaf- und Wohnzimmer installieren lassen, wir haben uns für ein Modell mit Kirschblüten entschieden. Der Handwerker hat bis 22:30 gearbeitet und für fünf Stunden Arbeit satte 500 Rs (7,65€) kassiert, und das im Ausländer Nachttarif. Die Hausverwalterin hat in der Zwischenzeit das Waschbecken in der Küche mit einem Sack Zement abgedichtet, da läuft jetzt gar nichts mehr raus, klasse!

Die ersten Tage in der 8,7 Millionen Einwohner Stadt haben wir damit verbracht und ein zu leben. Simkarten, Internet, Läden des täglichen Bedarfs und eine preiswerte Wäscherei mussten gefunden werden, nach einem Motorrad halten wir immer noch Ausschau. Wir haben selbst einen schönen Fitnessclub gefunden welchen wir täglich besuchen wollen, im Serviceparadies Indien steht jedem Gast des Clubs mindestens ein Trainer zur Verfügung. Die größte Überraschung waren allerdings die freundlichen Polizisten in unserem Stadtteil: Unsere Registrierung dort hat gerade einmal fünf Minuten gedauert und bestand aus einem Smalltalk mit dem Polizeidirektor welcher uns willkommen geheißen hat und uns erklärt hat das sich Bürger aus dem Indien freundlichen Land Deutschland bei ihm gar nicht registrieren müssen, dies ist nur für Menschen von Nöten welche aus “evil States” wie Sri Lanka und Pakistan kommen. Angenehm! Wir haben jetzt endlich Reisefreiheit, dürfen motorisierte Vehikel nutzen und sollen nur nochmal vorbeikommen um uns zu verabschieden oder falls uns jemand Ärger macht. Die indische Polizei, endlich ein Freund & Helfer!

Unsere Nachbarn im Mehrfamilienhaus beobachten unser Dasein in ihrem Haus sehr genau, die anfängliche Skepsis wurde inzwischen jedoch abgelegt und man wird gerne auf eine Tasse Tee und einen kleinen Smalltalk eingeladen. Die Herzen unserer weiblichen Nachbarn haben wir durch eine große Putzaktion unseres Bades gewonnen, das zwei weiße, auch noch männliche Wesen selber ihr Bad putzen hat viele Rollenbilder gebrochen und unsere Hausverwalterin derart schockiert das sie mir kurzerhand den Schwamm aus der Hand gerissen hat um selber Hand an zu legen, good old India! Nach vier Stunden des Putzens und einem Verbrauch von vier Flaschen Cilit Bang (Kostet hier nicht 3,50€ sondern 80 Cent) waren die Kalkspuren seit Bestehen des Hauses endlich entfernt. Eine andere Nachbarin erzählte mir das sie häufig durch unser Küchenfenster guckt und der Meinung ist das wir sehr reinliche und ordentliche Menschen sind, ihr Mann hat mir heute sogar sein Motorrad zur Benutzung angeboten, jemand der aus dem gleichen Land wie Michael Schumacher und Sebastian Vettel kommt muss ja schließlich ein guter Fahrer sein, gut das es hier keine Vorurteile gegenüber deutschen gibt. Zum Glück sind diese bisher durchweg positiv. Deutschland hat ja schließlich auch mitgeholfen die bösen Engländer aus Indien zu vertreiben….

Ich fühle mich inzwischen als Hausmitglied sehr akzeptiert und irgendwie auf eine angenehme Art behütet, als ich letzte Woche an starkem Husten litt steckte mir eine der Hausfrauen kurzerhand eine mysteriöse Mischung aus Kräutern und Gewürzen in den Mund welche extra für mich angefertigt wurde, hat geholfen!

Das Leben in Chennai ist für und deutlich komfortabler als in K.G.F, wir haben eine 24 stündige Versorgung mit fließend Wasser und nur einen geplanten Stromausfall zwischen 10 und 12 Uhr. Vor allem aber kann man endlich wieder konsumieren! Es gibt viele Supermärkte und sogar “Hypermarkets”, man kann viele Produkte die man in ähnlicher Form aus der Heimat kennt erwerben und trotzdem ist alles angenehm indisch, selbst in einem Einkaufszentrum mit Jack & Jones, Levis, Coffeeshops und Schlittschuhanlage merkt man stets noch in Indien zu sein, spätestens wenn man Menschen sieht die zum ersten Mal eine Rolltreppe benutzen und den Dingern noch nicht so ganz trauen. Die Menschen kommen mir deutlich weltoffener und gebildeter vor, man bemerkt das starke Stadt/Land Gefälle immer wieder sehr deutlich.

Hier erste Eindrücke aus meiner neuen Lebensumgebung:

Weihnachten in K.G.F

 

Für mich als heidnischer Weihnachtsmuffel war Weihnachten in Indien ein feine Sache, keine Vorweihnachtszeit, kein Geschenkemarathon, keine überfüllten Shoppingcenter, letzteres gibt es in KGF sowieso nicht.

Die Mädels sind absolute Weihnachtsfans und haben sogar aus “Tannenzweigen” einen “Adventskranz” gebastelt:

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Der Baum im Vorgarten des Anwesens wurde von den Kindern sogar geschmückt, der Brauch des Weihnachtsbaumes ist in Indien sehr bekannt, allerdings wird er kaum Praktiziert da es nicht so einfach ist Weihnachtsbäume in Indien zu züchten. Der Tannenbaum im Vorgarten ist einem Weihnachtsbaum sehr ähnlich, nur sind die Nadeln mit einer Wachsähnlichen Schicht überzogen um ihn gegen Austrocknung in der Hot Season zu schützen.

Jan und ich sind erst Mittags in KGF angekommen, vorher waren wir ja noch in Chennai um die Wohnung zu mieten. Wir mussten nach Ankunft auch sofort mithelfen unsere Wohnung zu reinigen und die Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Der Weihnachtsstress ist also selbst in Indien nicht völlig an mir vorbeigezogen. Auf der Festtagskarte standen Kartoffelsalat mit Würstchen und diverse Salate, zubereitet wurde alles in unserer großzügigen Küche:

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Das Essen hat auch sehr geschmeckt und Vivi hat uns aus Bangalore sogar Würstchen aus Schweinefleisch mitgebracht, was für ein Festmal! 

Im laufe des Abends haben wir allerdings Alle ziemliches Heimweh bekommen, ich wäre am Weihnachtstag lieber Zuhause gewesen. Es war keine besonders festliche Stimmung vorzufinden da unsere Gastfamilie aufgrund des Todesfalles ein Jahr keine Feste feiert und wir somit still und leise in unserer Wohnung Weihnachten verbringen mussten. Wir haben aber das Beste daraus gemacht und ein indisch/deutsches Weihnachtsfest gefeiert.

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