Projektphase

 

Da unsere Schulleiterin die schlaue Idee hatte die Schule einen Monat früher als geplant zu schließen haben sich unsere Sommerferien somit um einen Monat verlängert. Nun sind Jan und ich mal wieder arbeitslos in Indien. Wir haben uns jedoch überlegt die Projekte welche eigentlich für den Mai geplant waren nun schon einen Monat vor zu ziehen. Für die Projekte stehen uns unsere in Deutschland gesammelten Spendengelder zur Verfügung. Anders als bei anderen Organisationen behalt Jugend im Ausland die bis zu 150€ Spendengeld pro Auslandsmonat der Freiwilligen nicht ein, sondern stellt sie den Freiwilligen für eigene Projekte zur Verfügung. Hier mal eine kleine Übersicht wofür ich meine Spendengelder verwenden werden möchte:

Projekt „Microbusiness“

In unserem Haus lebt eine allein erziehende Mutter von drei Kindern, welche für eine andere Frau von ihrem Mann verlassen wurde. Die Frau lebt davon, im Haus die Flure zu putzen und bietet Haushaltsdienstleistungen wie Waschen, Putzen und Kochen an. Da die Frau an einem Gehfehler leidet und keinerlei Lagermöglichkeiten für Lebensmittel besitzt, muss sie unter Schmerzen jeden Tag den drei km entfernten Markt besuchen. Durch ihr Handicap sind auch ihre Kinder teilweise im Schulbesuch eingeschränkt, da sie zum einkaufen geschickt werden. Durch die Anschaffung eines Kühlschrankes und weiterer Küchengeräte kann die Situation auf lange Sicht weit verbessert werden, da keine täglichen Marktbesuche mehr von Nöten wären. Des weiteren wird sich ihr Einkommen verbessern, da sie so in größeren Mengen einkaufen kann und mehr Rabatte erhält. Die Anschaffung einer eigenen Reismühle spart ebenso Kosten und Zeit, da der Reis nicht mehr in Fremdmühlen gemahlen werden muss. Durch die so eintretende Erhöhung ihrer Gewinnspanne und dem verringerten Arbeitsaufwand ist der Schulbesuch ihrer Kinder gesichert sowie die leibliche Versorgung ihrer Familie. Die Geräte sollen von guter Qualität sein, damit die Familie möglichst lange Nutzen daraus ziehen kann und Energiekosten niedrig gehalten werden. So soll gesichert werden, dass die Geräte erst eine Wartung benötigen oder ausgetauscht werden müssen, wenn sie sich mindestens amortisiert haben.

Projekt „Sri Mother School“

Durch unsere Arbeit an der Schule sind uns viele verbesserungswürdige Dinge aufgefallen, die Ausstattung für einen vernünftigen Unterricht ist mangelhaft. Die Privatschule wirft kaum Gewinn ab, sodass der Besitzer nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft Veränderungen zu bewirken. Strukturell kommt die Schule so nicht über das Niveau einer staatlichen Schule, so ist fraglich, wie lange sie noch tragbar ist. Wir beide würden gerne Geld für neue Unterrichtsmaterialien, Möbel und Renovierungsarbeiten investieren. Sämtliche Maßnahmen werden natürlich auch durch unsere eigene Arbeitskraft unterstützt.

Projekt „Bildung für die Slum Kids“

Über unsere Kontakte zur „Archishaa a ray of light“ NGO wollen wir umfangreich die Bildungssituation in einem Slum in Chennai verbessern. Mit der Unterstützung von Raaji und Rajan wollen wir Spendengelder vor allem in Schulmaterialien, Bücher und Uniformen investieren. Die beiden Anwälte haben große Erfahrungen in dem Gebiet sowie die nötigen Kontakte zu weiteren NGOs und wissen, woran es fehlt und wie man die Gelder sinnvoll investieren kann. In der Verbesserung der Bildungssituation von Slumkindern sehen wir die einzige Möglichkeit, den Armutskreislauf auf lange Sicht zu durchbrechen. Des weiteren wird viel Aufklärungsarbeit geleistet, um gegen HIV, Vergewaltigungen und Überbevölkerung anzugehen.

Soviel zu unseren Projektideen, wir hoffen so unser Spendengeld möglichst nachhaltig einsetzen zu können. Dieses steckt nur leider gerade in irgendeiner Datenleitung zwischen Kiel und K.G.F fest. Wir hoffen dass sich dies in den nächsten Tagen ändert.

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